Zusammenfassung
Die Freiheit der Kunst ist im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verankert, die Kulturhoheit liegt bei den Bundesländern. Daraus lässt sich ein Kulturauftrag ableiten, dessen Umsetzung in einem entscheidenden Maße auf kommunaler Ebene stattfindet. Für die Kommunen gibt es diesbezüglich allerdings selten gesetzliche Pflichtvorgaben, was zu einem großen Gestaltungsfreiraum sowie einer offenen Interpretierbarkeit der Aufgabe führt. Grundsätzlich existiert die Idee von der Bereitstellung einer kulturellen Infrastruktur sowie der Gewähr einer großflächig und sozial breiten Teilnahme am Kulturleben der Bevölkerung. Dies schließt auch die Möglichkeit der Rezeption von zeitgenössischer Bildender Kunst ein. Kunst kann allerdings in unterschiedlichen Rahmen präsentiert werden. Diese lassen sich jeweils durch Merkmale kennzeichnen, die dem Ziel einer unkomplizierten Zugänglichkeit zu Kunst offenbar zuträglicher sind, und anderen, die eher Barrieren erzeugen. Kunst kann zum einen im klassisch institutionellen Rahmen des Kunstmuseums, zum anderen aber auch im öffentlichen, allgemein zugänglichen Stadtraum gezeigt werden. Traditionell haben Museen den Ruf von Schwellenängsten produzierenden Musentempeln, die vor allem von einem bestimmten, kunstgebildeten Publikum besucht und von anderen Bevölkerungsteilen wiederum gemieden werden. Dagegen erscheint die im städtischen Außenraum präsentierte Kunst für viele unterschiedliche Sozialgruppen offen und vermittelt den Eindruck, spontane Kontakte zu ermöglichen sowie Interesse zu wecken. Es gilt zu klären, was hinter einer solch ersten, oberflächlich vergleichenden Betrachtung steckt, die eine klare Polarisierung dieser beiden Kunstpräsentationsorte suggeriert. Es bleibt zu hinterfragen, ob der öffentliche Raum tatsächlich den uneingeschränkt besseren Rahmen in Hinsicht auf eine demokratische Zugänglichkeit bietet oder ob bestimmte aktuelle Entwicklungen – sowohl im Kunstmuseum wie auch im Stadtraum – zu anderen Einsichten führen können.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Hornig, P. (2011). Einleitung. In: Kunst im Museum und Kunst im öffentlichen Raum. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92627-8_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92627-8_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17570-6
Online ISBN: 978-3-531-92627-8
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