Zusammenfassung
Der Sozialpsychologe Harald Welzer bestimmt Transition als „Veränderung von eingelebten Zusammenhängen“ (Welzer 1990: 37); dem Subjekt obliegt es in dieser Situation, den neuen Lebenszusammenhang zu erfassen, sich den damit verbundenen Erfordernissen anzupassen und für sich sinnvolle Handlungsstrategien zu entwerfen (vgl. ebd.). Einen der wohl prägnantesten formalen Übergangsprozesse stellt biografisch der Wechsel in oder von einem Ausbildungssystem in das nächste dar, sei es von der Schule zu Berufsausbildung oder Studium, sei es von der Lehrstelle oder Hochschule hin zum Erwerbsleben. Der mit dieser Transition bedingte Statuswechsel wird für den/die Einzelne/n begleitet vom unterschiedlichen Erleben und Bewerten des Prozesses: eigene Handlungsund Bewältigungskompetenzen werden verknüpft mit erfahrenen oder benötigten formalen und informellen Unterstützungssystemen; es gilt das „Vorige in das Gegenwärtige“ zu integrieren (vgl. Dunlop/Fabian 2002, zit. nach Griebel 2004: 26), sich den „Veränderungen auf der individuellen, der interaktionalen und der kontextuellen Ebene“ (vgl. Cowan 1991, zit. nach Griebel 2004: 26) anzupassen.
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