Zusammenfassung
Der Zwölfte Kinder- und Jugendbericht (vgl. BMFSFJ 2005b) proklamiert, dass das Projekt Ganztagsschule nicht als alleinige Antwort auf die PISA-Studie im Sinne einer Schulreform gesehen werden darf. Mit der Ausweitung der Ganztagsschule findet ein Paradigmenwechsel statt, indem der Schule neben der Erziehung und Bildung auch die Betreuung von Kindern und Jugendlichen zugewiesen wird. Dies impliziert einerseits eine Neubestimmung des Verhältnisses von Schule und Familie, da abzustimmen ist, wie die Kompetenzen der jeweiligen Institutionen verteilt sind. Andererseits führt die Ganztagsschule zu einer verstärkten Kooperation von Schule und Kinder- und Jugendhilfe, wodurch Umverteilungen in fachlicher, organisatorischer, finanzieller und struktureller Hinsicht bedingt sind. Darüber hinaus wirkt sich die Ausweitung der Schulzeit auch auf das Verhältnis der Generationen untereinander aus. Mit dem mehr an Zeit werden Erwartungen an die Schüler – u.a. in Bezug auf Leistung – gerichtet. Es gilt sich darüber zu verständigen, wie viel selbstbestimmte Freiräume diesen zugestanden und welche Ansprüche an Bildung gestellt werden können. Aus diesem Grund „kann eine Ganztagsschuldebatte im Zeichen ‚zeitgemäßer’ Bildung weder die Auseinandersetzung um schulische Bildungsstandards ausblenden noch darauf hoffen, die Bildungsaufgabe der Schule durch sozialpädagogisch überformte Bildungskonzepte unterlaufen zu können“ (JÜRGENS 2006, S. 203).
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© 2010 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Sill, K. (2010). Der Beitrag der Sozialpädagogik für ein ganztägiges schulisches Betreuungsprogramm. In: Der Übergang von Kindern aus der Familie in die Schule. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92570-7_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92570-7_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17653-6
Online ISBN: 978-3-531-92570-7
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