Zusammenfassung
Rechtliche Veränderungen und Intentionen der Sozialgesetzgebung stellen eine wichtige, wenn auch nicht die einzige Bedingung der Emergenz Individueller Hilfeplanung dar. Wie in Abschnitt 5.2.1 dargestellt, blieb das Interesse der Sozialverwaltungen an der Anwendung des § 46 BSHG (Gesamtplan) bis Mitte der 1990er Jahre relativ gering. Es wuchs erst Mitte der 90er Jahre, als steigende Fallzahlen und knapper werdende finanzielle Ressourcen einen Änderungsdruck auf die Sozialleistungsträger ausübten (vgl. Urban 1995; Reis 1997; Schädler 2000; Michel-Schwartze 2007). So sind die Veränderungen im Sozialsektor insgesamt auf das staatliche Bemühen zurückzuführen, „die Aufwendungen für den Sozialsektor zu begrenzen bzw. zu senken“ (vgl. Dahme/ Kühnlein/ Wohlfahrt et al. 2005, 53). Deshalb müssen auch die Modernisierungserfordernisse der Sozialverwaltung im Allgemeinen und der Sozialhilfe im Besonderen als zentrale Anwendungsbereiche der Sozialgesetze und als weiterer Kontext beschrieben werden, vor dessen Hintergrund Individuelle Hilfeplanung im Bereich der Eingliederungshilfe (und dem Unterstützten Wohnen) entstanden ist. Erst vor dem Hintergrund dieser Veränderungserfordernisse in der Sozialhilfe hat, so Kronenberger (2006, 34), die Forderung der Selbsthilfebewegungen nach individualisierten, passgenauen und zielgerichteten Maßnahmen günstige Voraussetzungen zur Realisierung gefunden. Deshalb werden zunächst allgemeine Diskussionszusammenhänge und Veränderungen der Sozialverwaltungen skizziert, bevor sich der Blick in diesem Kapitel auf die Individuelle Hilfeplanung aus Sicht der Leistungsträger verengt.
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© 2010 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Niediek, I. (2010). Individuelle Hilfeplanung aus Sicht der Leistungsträger. In: Das Subjekt im Hilfesystem. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92503-5_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92503-5_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17654-3
Online ISBN: 978-3-531-92503-5
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