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Politikergebnisse der Parteien – Schwachstellen der deutschen Parteienforschung

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Krise oder Wandel der Parteiendemokratie?
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Zusammenfassung

Parteien sind die zentralen politischen Akteure in den Wettbewerbsdemokratien mit Parlamenten und Wahlen als Kerninstitutionen. Mit Recht sind sie Gegenstand einer nahezu unüberschaubaren Parteienforschung geworden, die einen festen Kern an Problemstellungen und einen fluiden Bereich ergänzender Themen umfasst. Zum festen Kern gehören sicherlich die historische Dimension der Parteienentwicklung und die ideologische Differenzierung der Parteiensysteme, beides auch in international vergleichender Perspektive. Ebenfalls zentrale Forschungsfelder bilden die Organisation der Parteien, ihre Wahlpolitik und ihre Mandats- und Ämter-Positionen in Parlamenten und Regierungen. Exemplarisch zusammengefasst wurde dies in der Zweiteilung Klaus von Beymes (1982/1984) in „Binnenstruktur der Parteien“ (Ideologie, Organisation) und „Außenwirkung der Parteien“ (Ebene des Parteiensystems, Wählerebene und Ebene des politischen Machtsystems). Damit sind sicherlich die wesentlichen Dimensionen des Handlungsbogens von den Grundelementen des Handlungspotentials der Parteien bis zu ihrer Mitwirkung an den staatlichen Entscheidungsprozessen angesprochen. Betrachtet man jedoch die Gewichtung und den Konkretionsgrad der verschiedenen Segmente in der Parteienforschung insgesamt, so zeigt sich, dass die Themenbereiche Ideologie, Programmatik, Organisation, Wahlen und Wahlpolitik weit im Vordergrund stehen, während die von den Parteien produzierten Politikresultate eine sekundäre Rolle spielen. Die Ausgangsthese lautet daher, dass die Parteienforschung einen gravierenden Input-Bias aufweist (so schon von Beyme 1984:405), während Output und Outcome weit weniger erforscht und in die systematische Struktur der Parteienanalysen integriert sind. Gewichtige Ausnahmen von dieser Feststellung sind natürlich im Weiteren zu würdigen, insbesondere der Ansatz zur Frage „Do parties matter?“. Außerdem muss von vornherein die Einschränkung gemacht werden, dass staatliche Politikresultate primär von Regierungsparteien herbeigeführt werden und allenfalls ausnahmsweise von einer Opposition. Dennoch dürfte die Parteienforschung für Regierungsparteien wohl ein graduell, aber kein substantiell anderes Bild bieten.

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Schiller, T. (2010). Politikergebnisse der Parteien – Schwachstellen der deutschen Parteienforschung. In: Gehne, D., Spier, T. (eds) Krise oder Wandel der Parteiendemokratie?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92497-7_5

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