Zusammenfassung
Die bisherige grobe Skizzierung der Situation der Psychologie um die Jahrhundertwende (19./20. Jh.) ergibt folgendes Bild: Die über die Stationen Helmholtz – Fechner – Wundt angebahnte Entwicklung der Psychologie zu einer eigenständigen experimentell arbeitenden Wissenschaft sah sich von außen (Philosophie: Dilthey) wie auch bald von innen (Psychologie: Würzburger Schule) einem zentralen Vorwurf ausgesetzt: dem Vorwurf des Elementarismus. Das Ausgehen von und die Suche nach Bewusstseinselementen sei ein Irrweg, führe zu realitätsfernen Konstrukten und entleere das Psychische seiner lebendigen Komplexität. Dilthey verknüpfte diese Kritik am Elementarismus mit der Infragestellung einer auf Gesetz und Experiment gegründeten Psychologie schlechthin. Seiner Auffassung nach impliziert das Experiment als Methode per se eine elementenhafte Bestimmung des Gegenstandes der Psychologie. Im Umkehrschluss resultiert aus der Kritik der elementenhaften Bestimmung des Gegenstandes die Ablehnung des Experiments. Die Würzburger zogen diesen Schluss nicht.
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© 2010 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Eckardt, G. (2010). Schulenbildung in der Psychologie. In: Kernprobleme in der Geschichte der Psychologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92423-6_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92423-6_7
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17372-6
Online ISBN: 978-3-531-92423-6
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