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„Fragen Sie die ‚liebe Marta‘“ – Sexualberaterinnen als Sinnstifterinnen

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Sinnstiftung als Beruf

Zusammenfassung

In der Schweiz kennt sie jeder und jede: Marta Emmenegger, die als „‚Liebe Marta‘ Rat weiß in allen Fragen von Liebe, Sex und Beziehung. Von 1980 bis 1995 betrieb die Journalistin Marta Emmenegger täglich eine Kolumne in der schweizerischen Boulevardzeitung BLICK und war bis zu ihrem Tod 2001 auch in Radio, Fernsehen und vielen Vortragssälen der Schweiz zu hören und zu sehen. Ihr Bekannt- und Beliebtheitsgrad war außerordentlich groß – was sich nicht zuletzt in der großen Zahl von Briefen zeigte, die sie erhalten hat. Viele davon zeugen von einem großen Vertrauen in die ‚Liebe Marta.‘ „Liebe Marta! Komme schriftlich an Dich, weil ich ein grosses Problem habe. …“ (LM 13238), insbesondere solche, über die sie sonst mit niemandem zu sprechen wagen: „Bitte hilf uns wir können sonst mit niemandem darüber sprechen“ (LM 9520). Dementsprechend hoffen sie, sich ohne Scheu etwas von der Seele reden zu können: „Eigentlich habe ich keine Frage an Sie, denn ich fühlte, das man sich bei Ihnen aussprechen kann“ (LM 12709), und erwarten eine Handlungsanweisung: „Schreibe Dir meine Probleme. Vielleicht können Sie mir schreiben wass ich machen soll.“ (LM 8949), bzw.

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Michael N. Ebertz Rainer Schützeichel

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Duttweiler, S. (2010). „Fragen Sie die ‚liebe Marta‘“ – Sexualberaterinnen als Sinnstifterinnen. In: Ebertz, M.N., Schützeichel, R. (eds) Sinnstiftung als Beruf. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92388-8_12

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92388-8_12

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-16815-9

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