Zusammenfassung
Es gibt viele Islamwissenschaftler und Islamkritiker, die mit ihren Äußerungen den Anschein erwecken, es gebe eine Art islamische Essenz, die in einer fundamentalistischen Koraninterpretation zu finden sei und nur mehr oder weniger konsequent verwirklicht werde. Der zentrale Beleg für diese These ist die Vorstellung von der göttlichen Herkunft des Koran. Aus ihr folgt der Fehlschluss, die heiligen Texte nicht in ihrer historischen Bedingtheit entsprechend kritisch zu analysieren und zu re-kontextualisieren. Allerdings wird sich bei genauerer Betrachtung herausstellen, dass sogenannte Orthodoxe und Extremisten„ihren“ Koran so wörtlich auch wieder nicht nehmen. Dazu reicht ein Blick in die islamische Geschichte oder in die zeitgenössischen Schriften von islamischen Gelehrten und Muslimen, die sich mit ihrer Religion auseinandergesetzt haben.
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Özsoy, Ö., Güneş, S. (2010). Plädoyer für ein aufgeklärtes Islamverständnis in Zeiten der Islamkritik. In: Schneiders, T.G. (eds) Islamverherrlichung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92384-0_6
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