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Islamismus in Deutschland

Einige Anmerkungen zum Thema

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Zusammenfassung

Wenn es um die Debatte über „Islamismus“ geht, kann man das Problemthema zunächst von den gängigen Schlagworten von der „Islamophobie“ auf der einen Seite und dem „Islamofaschismus“ auf der anderen Seite angehen. Auch wenn beide Begriffe in ihrer Vergröberung mehr verdunkeln, als dass sie erhellen, so stoßen sie doch auch auf einen Kern Realität. Nicht wenige Muslime stören sich an dem Begriff des Islamismus und betonen, er schaffe einen generellen Verdacht gegen ihren Glauben und bewirke eine pauschale Brandmarkung von Muslimen. Man werde im Verhältnis zu anderen religiösen Extremisten ungleich behandelt, weil deren Ideologie nicht aus dem Namen ihrer Religion gebildet sei. Der Rechtswalt und Gründer der Islamischen Zeitung, Abu Bakr Rieger, meint beispielsweise: „Der unscharf gehaltene Begriff „Islamismus“ ermöglicht eine Art mediales Flächenbombardement auf alles Muslimische mit einer politischen Option.“ (abubakrrieger.de; 2.9.08) Solchen Warnungen vor dem Begriff ließe sich entgegenhalten, dass der allergrößte Teil der Muslime keinen extremistischen Ideen anhängt oder diese artikuliert. Das ergibt sich auch aus den Vorworten der einschlägigen Verfassungsschutzberichte in der Bundesrepublik Deutschland, und es gibt in aller Regel keinen Grund, den Autoren dieser Schriften Naivität zu unterstellen. Andererseits ist religiöser Extremismus im Namen des Islam ein schlichtes Faktum. Lässt man den Blick über die Welt schweifen, taucht er derzeit in diesem Spektrum vermutlich quantitativ sogar am häufigsten auf. Das heißt nicht, dass religiöser Extremismus unter Muslimen allein vorhanden sei; die Realität gilt es jedoch nüchtern zur Kenntnis zu nehmen. Muslimische Extremisten argumentieren nicht mit dem Kommunistischen Manifest, sondern mit dem Koran – in ihrer sicherlich sehr speziellen Auslegung. Die allermeisten Muslime werden diese Handlungsweise als Missbrauch ihrer Religion einschätzen. Diesen Eindruck teilen sie übrigens auch mit der übergroßen Mehrheit der Bevölkerung in der westlichen Welt.

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Thorsten Gerald Schneiders

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© 2010 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

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Rohe, M. (2010). Islamismus in Deutschland. In: Schneiders, T.G. (eds) Islamverherrlichung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92384-0_13

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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