Zusammenfassung
Ausgangspunkt des zweiten Kapitels bildet die gegenwärtige (sozialpädagogische) Rede von der Sozialraumorientierung. In diese Rede klinken sich seit den 1990er Jahre immer mehr Rednerinnen und Redner aus ganz unterschiedlichen Bereichen der Sozialen Arbeit ein. Der Begriff der Sozialraumorientierung ist inzwischen ein „Catch-All-Begriff“ geworden. Ein Begriff also, der in unterschiedlichsten theorie-systematischen Überlegungen, fachlich-handlungspraktischen Konzeptionen oder einrichtungsspezifischen Projektbeschreibungen auftaucht, dessen Bedeutung mit jeder Verwendung allerdings eher unklarer als klarer wird. Es scheint fast so, als gingen viele Autorinnen und Autoren inzwischen davon aus, dass allein der Hinweis auf „eine sozialraumorientierte Ausrichtung“ ausreiche, um die angeführten Argumente oder Handlungsvorschläge für eine organisationale Neustrukturierung oder eine fachlich-konzeptionelle Neujustierung zu legitimieren. „Sozialraumorientierung ist gut“ – darüber scheint in Wissenschaft und Profession der Sozialen Arbeit weitgehend Einigkeit zu herrschen.
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Kessl, F., Reutlinger, C. (2010). Die (sozialpädagogische) Rede von der Sozialraumorientierung. In: Sozialraum. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92381-9_3
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