Zusammenfassung
Wie in Kapitel 3 beschrieben, stellt die Klasse ein Sozialsystem sui generis dar, das sich durch eine Reihe markanter Merkmale auszeichnet. Wir nannten u. a. die kleingruppenspezifischen Interaktions- und Kommunikationsformate in der Klasse, die alters- und (zum Teil auch) herkunftsbezogene Homogenität sowie bestimmte Asymmetrien zwischen SchülerInnen und LehrerInnen. Damit konstituiert sich, wie wir u. a. auf der Grundlage der Arbeiten von Herzog (2009) zeigten, mit der Schulklasse eine mehr oder weniger autonome Eigenwelt der SchülerInnen innerhalb der Schule und des Unterrichts, die – neben anderen Entwicklungseinflüssen – von nicht zu unterschätzender Bedeutung u. a. für die Entwicklung schulleistungsrelevanter motivationaler Persönlichkeitsmerkmale der Heranwachsenden ist. So zeigt etwa Helmke (1997, S. 73) auf der Basis der SCHOLASTIK-Studie, dass die beobachtbaren Unterschiede im mathematikbezogenen Fähigkeitsselbstkonzept zwischen GrundschülerInnen zu 6 bis 10 Prozent durch die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Klasse aufgeklärt werden können. Der Anteil der durch die Klassenzugehörigkeit aufgeklärten Varianz mit Blick auf die Lernfreude in Mathematik liegt mit 9 bis 12 Prozent sogar noch etwas höher.
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© 2010 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Maschke, S., Stecher, L. (2010). Die Klasse macht einen Unterschied. In: In der Schule. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92377-2_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92377-2_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-3740-4
Online ISBN: 978-3-531-92377-2
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