Zusammenfassung
Waldorfschule wird üblicherweise identifiziert mit einer Reihe charakteristischer Elemente. Eine entsprechende Aufzählung umfasst z.B. das Klassenlehrerprinzip, die epochale Gliederung des Hauptunterrichts, eine stabile, heterogene Klassengemeinschaft über 12 Jahre, Berichtszeugnisse, die bildenden und musischen Künste sowie der handwerklich-praktische Unterricht als besondere Profilmerkmale. In der Vielzahl von Waldorfschulen auf den verschiedenen Kontinenten und selbst in den Regionen Deutschlands zeigt sich aber, dass diese Elemente keineswegs an jedem Ort in gleicher Weise realisiert werden. Anthroposophie als methodischer Weg der Menschenerkenntnis bildet die gemeinsame Basis, auf der regional, kulturell und historisch differenzierte Schulorganismen entstehen – gegründet und gestaltet von Eltern, Lehrern und Schülern mit ihren spezifischen Bedürfnissen. Wenzel M. Götte schreibt dazu:»In einer, zu Steiners Zeit noch nicht möglichen, Formulierung könnte man von einer Auffassung der Schule als lernendes System sprechen, das sich nach dem Prinzip der Selbstorganisation organisiert. Von Anfang an war es Steiners Absicht, Schule in Bezug auf Umwelt offen und flexibel, in Bezug auf die mit ihr verbundenen Menschengruppen lernfähig und wandelbar zu gestalten« (Götte 2006, S. 177; Herv. i.O.).
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Loebell, P. (2010). Die Signatur der menschlichen Entwicklung als Grundlage der Waldorfpädagogik. In: Paschen, H. (eds) Erziehungswissenschaftliche Zugänge zur Waldorfpädagogik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92362-8_10
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