Zusammenfassung
Die Jahre 1989 / 1991 markieren eine Zäsur in der politischen und politikwissenschaftlichen Weltbetrachtung, die mit den Ansätzen „end of history“ (Fukuyama) vs. „return of history“ (Kagan) nur unzureichend beschrieben wäre. Zwar bedeutete die Auflösung der Sowjetunion zugleich das Ende der bipolaren Blockkonfrontation auf internationaler Ebene, die anfängliche Annahme aber, dass der Kapitalismus in Verbindung mit demokratisch verfassten Systemstrukturen unweigerlich zu einem grundlegenden und universellen Orientierungsmodell avancieren würde, ist mittlerweile doch etwas relativiert worden. Die mit Blick auf die Ereignisse von 1989 / 1991 konzipierte Demokratisierungs- und Transformationstheorie richtet ihren Fokus auf den Niedergang sozialistischer Systemstrukturen. Staaten-Akteure wie die VR China hingegen, die eine Transformation ihres politischen Systems nach dem westlichen Muster zurückweisen, schreiben dieser Zäsur eine hiervon abweichende Bedeutung zu, indem sie anstelle einer Transformation auf nationaler und subsystemischer Ebene die Möglichkeit einer Neuordnung der aus den Zeiten des Kalten Krieges datierenden Strukturen und Regelwerke des internationalen Systems thematisieren.
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© 2010 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Noesselt, N. (2010). Einleitung. In: Alternative Weltordnungsmodelle?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92329-1_1
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