Skip to main content

Die Bedeutung von Peerbeziehungen im Alter – Freundschaften im Alter und ihr Einfluss auf Alternsprozesse

  • Chapter
Book cover Freundschaften, Cliquen und Jugendkulturen
  • 26k Accesses

Zusammenfassung

In Bezug auf die Lebensphase Alter und Alternsprozesse wurden Peers bzw. das Vorhandensein von Peer Groups noch überhaupt nicht entdeckt und thematisiert, vor allem auch nicht im Hinblick auf ihre mögliche Relevanz für gelingende Alternsprozesse. Aus gesellschaftlicher Sicht verwundert diese eingeschränkte Perspektive nicht, denn die Lebensphase „Alter“ und der Alternsprozess werden, trotz all der Chancen für das dritte Lebensalter1, doch wieder defizitär eingeordnet mit Blick auf das vierte Lebensalter und dem höheren Risiko hilfe- und pflegebedürftig zu werden. Mit einsetzender Hilfe- und Pflegebedürftigkeit nimmt die Angewiesenheit und Abhängigkeit von anderen Menschen zu und damit verbunden die Hilfepotenziale, die in den Beziehungen verborgen liegen. Alte Menschen werden überwiegend als Empfänger von Hilfe und Betreuung dargestellt und eher seltener werden jene Unterstützungsleistungen in den Blick genommen, die von älteren Menschen innerhalb der Familie oder ihren sozialen Netzen erbracht werden (vgl. Atias-Donfut 2000 zit.n. BMFSFJ 2005). Die bestehenden Bindungen und Sozialbeziehungen, die Ältere vorweisen können, wie z.B. Familie, Freunde, Nachbarn, werden somit überwiegend als Potenzial möglicher Hilfe- und Pflegeleistungen eingeschätzt und eher nicht in der Perspektive von HilfeempfängerInnen, LebensbegleiterInnen, Sozialisations- oder gar Bildungsinstanzen für Alternsprozesse. Dabei birgt die Altersphase einige Herausforderungen und Weiterentwicklungschancen, die ein Mensch allein nicht bewältigen sollte, denn er benötigt Auseinandersetzungsmöglichkeiten und Unterstützung für den Übergang in den Ruhestand, für den evtl. Verlust des Lebenspartners, die Überlegung, in eine alternative Wohnform zu ziehen, in die Nähe der Kinder oder beim Eintritt ins Pflegeheim, beim schleichenden Verlust des Netzwerks, wenn Geschwister, Freunde oder Nachbarn nach und nach sterben etc. Die folgende Bekanntschaftsanzeige aus der Wochenzeitung „Die Zeit“ aus dem Jahr 2007 ist der Ruf eines alten Mannes nach einer Gefährtin und im Fokus dieses Beitrages vielleicht doch auch als Suche nach einem Peer zu bewerten, der mit ihm das Alter bewältigt und gestaltet.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 79.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  • Adams, R. G. (1989): Conceptual and Methodological Issues in Studying Friendships of Older Adults. In: Adams, R.G./Blieszner, R. (edt.): Older Adult Friendship. Structure and Process. London, 17–41.

    Google Scholar 

  • Allan, A. A./Adams, R.G. (1989): Aging and the Structure of Friendship. In: Adams, R.G./Blieszner, R. (edt.): Older Adult Friendship. Structure and Process. 45–64.

    Google Scholar 

  • Armstrong, M.J./Goldsteen, K.S. (1990): Friendship Support Patterns of Older American Women. In: Journal of Aging Studies, Vol. 4, Number 4, 391–404.

    Article  Google Scholar 

  • Bertram, H. (1995): Die Sicherheit privater Beziehungen. In: Bertram, H. (Hrsg.): Das Individuum und seine Familie. Opladen: Leske + Budrich, 91–123.

    Google Scholar 

  • Blieszner, R. (1989): An Agenda for Future research on Friendships of Older Adults. In: Adams, R.G./Blieszner, R. (edt.): Older Adult Friendship. Structure and Process. London, 245–252.

    Google Scholar 

  • Böhnisch, L./Blanc, K. (1989): Die Generationenfalle. Von der Relativierung der Lebensalter. Frankfurt/Main.

    Google Scholar 

  • Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) (2001): Dritter Bericht zur Lage der älteren Generation. Berlin, 221–232.

    Google Scholar 

  • BMFSFJ (2005): Fünfter Bericht zur Lage der Älteren Generation in der Bundesrepublik Deutschland. Potenziale des Alters in Wirtschaft und Gesellschaft – der Beitrag älterer Menschen zum Zusammenhalt der Generationen. (2005), 173–190.

    Google Scholar 

  • Bröscher, P/Naegele, G./Rohleder, C (2000): Freie Zeit im Alter als gesellschaftliche Gestaltungsaufgabe? In: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 35-36/2000).

    Google Scholar 

  • Crohan, S.E./Antonucci, T.C. (1989): Friends as a Source of Social Support in Old Age. In: Adams, R.G./Blieszner, R. (edt.): Older Adult Friendship. Structure and Process. London, 129–146.

    Google Scholar 

  • De Groote, K./Nebauer, F. (2008): Kulturelle Bildung im Alter. Eine Bestandsaufnahme kultureller Bildungsangebote für Ältere in Deutschland. Remscheid.

    Google Scholar 

  • Diehl, M. (1987): Das soziale Netzwerk älterer Menschen – Seine Bedeutung für den Austausch von Hilfeleistungen und Formen der Sozialen Unterstützung. Aus: Gerontologie, Beiträge II Woche. Heidelberg, 268–285.

    Google Scholar 

  • Dönhoff, F. (2002): „Die Welt ist so, wie man sie sieht.“ Erinnerungen an Marion Dönhoff. Hamburg.

    Google Scholar 

  • Mayer, K.U./Baltes, P.B. (Hrsg.) (1996): Die Berliner Altersstudie: Ein Projekt der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin.

    Google Scholar 

  • Fatke, R./Valtin, R. 1997: Freundschaft und Liebe. Persönliche Beziehungen im Ost/West- und im Geschlechtervergleich. Donauwörth.

    Google Scholar 

  • Hamburger, F. (2002): Zur Verwendung des Generationenbegriffs. In: Lange, D./Fritz, K. (Hrsg.) (2002): Soziale Fragen – Soziale Antworten. Die Verantwortung der Sozialen Arbeit für die Gestaltung des Sozialen. Verhandlungen des 3. Bundeskongresses Soziale Arbeit. Neuwied.

    Google Scholar 

  • Hollstein, B. (2005): Partnerverlust im Alter. Netzwerkveränderung und Unterstützungsmöglichkeiten nach der Verwitwung. In: Otto, U./Bauer, P. (Hrsg.): Mit Netzwerken professionell zusammenarbeiten. Bd. 1. Tübingen, 553–574.

    Google Scholar 

  • Jaumeandreu, R. G. 1999: Freundschaft, Liebe, Sympathie: Soziale Kompetenz im Alltag. Bern [u.a].

    Google Scholar 

  • Klatt, S. (2007): Form und Funktion von peer groups.

    Google Scholar 

  • Kohli, M.//Künemund, H. (2000): Der Alters-Survey: Die zweite Lebenshälfte im Spiegel repräsentativer Daten. In: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 20/2003.

    Google Scholar 

  • Kohli, M./Künemund, H. (2001): Geben und Nehmen. Die Älteren im Generationenverhältnis. In: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft. 4.Jg. Heft 4, 513–528.

    Article  Google Scholar 

  • Lang, F.R. (2000): Soziale Beziehungen. In: Wahl, H.-W./Tesch-Römer; Clemens (Hrsg.): Angewandte Gerontologie in Schlüsselbegriffen. Stuttgart, 142–147.

    Google Scholar 

  • Meyer, C. (2009): „Freunde sind Fremde, die sich finden“ – Soziale Arbeit und ihr Beitrag zur Herstellung von Liebe und Freundschaft im Generationenverhältnis. In: Meyer, C./Tetzer, M./Rensch, K. (2009): Liebe und Freundschaft in der Sozialpädagogik. Personale Dimension professionellen Handelns. VS Verlag, Wiesbaden.

    Chapter  Google Scholar 

  • Meyer, C. (2008): Altern und Zeit. Der Einfluss des demographischen Wandels auf Zeitstrukturen. Wiesbaden.

    Google Scholar 

  • Meyer, C./Tetzer, M./Rensch, K. (2009): Liebe und Freundschaft in der Sozialpädagogik. Personale Dimension professionellen Handelns. VS Verlag, Wiesbaden.

    Book  Google Scholar 

  • Mayer, K.U./Baltes, P.B. (Hrsg.) (1996): Die Berliner Altersstudie: Ein Projekt der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin.

    Google Scholar 

  • Nestmann, F./Wehner, K. (1998): Soziale Netzwerk- und Unterstützungsbeziehungen von alten Menschen mit psychischen Störungen. In: Neyer, F.J./Lang, F.R. (2004): Die Bevorzugung von genetisch Verwandten im Lebenslauf. In: Zeitschrift für Sozialpsychologie. Jg. 35, Heft 4, 115–129.

    Google Scholar 

  • Nötzoldt-Linden, U. (1997): Freundschaftsbeziehungen versus Familienbeziehungen: Versuch einer Begriffsbestimmung zur Freundschaft. In: Ethik und Sozialwissenschaften. 8.Jg. S. 3–12.

    Google Scholar 

  • Nötzoldt-Linden, U. 1994: Freundschaft. Zur Thematisierung einer vernachlässigten soziologischen Kategorie. Opladen.

    Google Scholar 

  • Pillemer, K./Müller-Johnson, K. (2007): Generationenambivalenzen. Ein neuer Zugang zur Erforschung familialer Generationenbeziehungen. In: Lettke, F./Lange, A. (Hrsg.) (2007): Generationen und Familien. Frankfurt/Main.

    Google Scholar 

  • Pinl, C. (2004): Wo bleibt die Zeit? Die Zeitbudgeterhebung 2001/02 des Statistischen Bundesamtes. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage zur Wochenzeitung: Das Parlament. B 31-32/2004.

    Google Scholar 

  • Reimann, K/Lasch, V (2006): Differenzierte Lebenslagen im Alter. Der Einfluss sexueller Orientierung am Beispiel homosexueller Männer. In: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie. Band 39, Heft 1, 13–21.

    Article  Google Scholar 

  • Schinkel, A. (2002): „(…) der Freiheit reinste That und auf das eigene Sein des Menschen allein gerichtet.“ Die Freundschaft in Geschichte und Gegenwart. Eine soziologisch-historische Untersuchung. Dissertationsschrift, Hannover, 1–39.

    Google Scholar 

  • Schmidt-Deuter, U. (1996): Soziale Veränderung im Alter. In: Schmidt-Deuter, U.: Soziale Entwicklung. Ein Lehrbuch über soziale Beziehungen im Laufe des Menschlichen Lebens. Weinheim, 182 – 210.

    Google Scholar 

  • Schütze, Y./Lang, F. (1993): Freundschaft, Alter und Geschlecht. In: Zeitschrift für Soziologie. Heft 3, 22 Jg, 209–220.

    Google Scholar 

  • Schweppe, C. (2002): Zum Wandel der Generationen und Generationenbeziehungen. Oma raved und Torsten hört Bach. In: Lange, D./Fritz, K. (Hrsg.) (2002): Soziale Fragen – Soziale Antworten. Die Verantwortung der Sozialen Arbeit für die Gestaltung des Sozialen. Verhandlungen des 3. Bundeskongresses Soziale Arbeit. Neuwied.

    Google Scholar 

  • Statistisches Bundesamt (2006): 11. koord. Bevölkerungsvorausberechnung bis 2050 Wiesbaden.

    Google Scholar 

  • Statistisches Bundsamt (2004): Alltag in Deutschland. Analysen zur Zeitverwendung 2001/2002. Wiesbaden. Band 43.

    Google Scholar 

  • Tenbruck, F.H. (1962): Freundschaft. Ein Beitrag zu einer Soziologie der persönlichen Beziehungen. In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. Jg 16, 431–456.

    Google Scholar 

  • Thiersch, H. (o.Jg.): Liebe – Vertrauen – Neugier als elementare Elemente pädagogischen Handelns. Vortrag.

    Google Scholar 

  • Wagner, M./Schütze, Y.; Lang, F.R. (1996): Soziale Beziehungen alter Menschen. In: Mayer, K.U./Baltes, P.B. (Hrsg.): Die Berliner Altersstudie: Ein Projekt der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin, 301–319.

    Google Scholar 

  • Zeit Magazin (2007): Annonce aus der Rubrik Kennenlernen. In: Die Zeit. Wochenzeitung für Politik, Wirtschaft, Wissen und Kultur 12/2007.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Editor information

Marius Harring Oliver Böhm-Kasper Carsten Rohlfs Christian Palentien

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2010 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

About this chapter

Cite this chapter

Meyer, C. (2010). Die Bedeutung von Peerbeziehungen im Alter – Freundschaften im Alter und ihr Einfluss auf Alternsprozesse. In: Harring, M., Böhm-Kasper, O., Rohlfs, C., Palentien, C. (eds) Freundschaften, Cliquen und Jugendkulturen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92315-4_9

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92315-4_9

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-16973-6

  • Online ISBN: 978-3-531-92315-4

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

Publish with us

Policies and ethics