Zusammenfassung
Am Anfang stand die Idee von einem anderen Leben und Arbeiten. In den frühen 70er Jahren der westdeutschen Bundesrepublik schossen Initiativen, später Vereine, wie Pilze aus dem fruchtbaren Boden der neuen sozialen Bewegungen, die Industriebrachen, leergezogene Mietshäuser, stillgelegte Bahnhöfe und Ähnliches mehr oder weniger legal besetzten, um dort ihre Vorstellungen von einem neuen Gesellschaftsmodell zu verwirklichen. Frei sollte es zugehen und gerecht, und auf jeden Fall anders als nach den bisher herrschenden Regeln. Kultur war dabei ein wichtiger Baustein. Zum einen, weil insbesondere die Musikvorlieben dieser Generation in den traditionellen Musentempeln keinen Platz hatten. Nun schaffte man – und frau – sich die ORTE, an denen zusammen er- und gelebt werden konnte, was damals »Alternativ-« oder »Gegenkultur« hieß. Zum anderen waren unter denen, die gemeinsam anders leben wollten, viele KünstlerInnen, die ein anderes KULTURVERSTÄNDNIS entwickelt hatten. Sie traten für mehr künstlerische Selbstbetätigung, für die Ästhetik bzw. die Ästhetisierung des Alltäglichen ein und wollten ihr Wissen weiter geben. Sie suchten und fanden hier Räume für ihre oft die Grenzen des Herkömmlichen sprengende Kunst und auch Adressaten für die Weitergabe ihres Wissens und Könnens. Und schließlich sah man sich auch als Gegenentwurf zum bis dato dominierenden konsum- und unterhaltungsorientierten Verständnis von Kultur und Kunst.
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© 2010 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Ziller, C. (2010). DIE INSTITUTIONALISIERTE INTERVENTION. In: Volke, K. (eds) Intervention Kultur. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92311-6_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92311-6_7
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-16934-7
Online ISBN: 978-3-531-92311-6
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