Zusammenfassung
Ausgehend von der Beobachtung, dass das (zugegeben, komplexe) Verhältnis von Profession und Geschlecht in der Sozialen Arbeit offenbar nur schwer angemessen thematisiert werden kann, erinnere ich an Aspekte einer feministischen Kritik – und verändernden Praxis! – Sozialer Arbeit. Mit den dabei verfolgten Strategien und Politiken verbinden sich durchaus auch ‚Fallen‘, die es zu reflektieren gilt, damit sie zu wegweisenden Perspektiven hin geöffnet werden können. Meine Zukunftsvision Sozialer Arbeit umfasst auch eine neue GeschlechterUnOrdnung – im Beitrag spreche ich einige Voraussetzungen an, die dafür meines Erachtens gegeben sein müssen. Unter anderem werde ich reflektieren, inwiefern die feministischen Analysen zu Care-Work hier zentral sind und eine eigene Denkfigur vorstellen, die insgesamt hilfreich sein könnte.
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Literatur
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Maurer, S. (2010). Auf dem Weg zu einer neuen GeschlechterUnOrdnung? Eine Zukunftsvision Sozialer Arbeit. In: Engelfried, C., Voigt-Kehlenbeck, C. (eds) Gendered Profession. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92303-1_11
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