Zusammenfassung
Regionales Bewusstsein und Heimat lassen sich durchaus als identitätsstiftende Eigenheiten in einer sich zunehmend differenzierenden Gesellschaft verstehen. Heimatbewusstsein ist ein Element bei der Identitätsausbildung, die hilfreich ist, um den zahlreichen Rollen-, Wert- und Normstrukturen der Gegenwartsgesellschaft gerecht zu werden. Die Sehnsucht nach Einbettung in einen lokalen oder regionalen Kontext lässt sich als Reaktion auf Flexibilisierungs- und Globalisierungsprozesse deuten. Das Heimatliche wird als Gegenentwurf zum Globalen dargestellt: Dort die kalte, globale Ökonomie, hier die „Nestwärme des Heimatlichen“ (Bausinger 2004: 27). Von den im Saarland schriftlich Befragten wird Heimat nicht als etwas Rückwärtsgewandtes, Bedrohtes wahrgenommen, sondern als eine zeitgemäße, positive Erscheinung, die auf ein hohes Maß an Lebensqualität verweist. Die Beurteilung von Heimat ist dabei hinsichtlich soziodemographischer Variablen differenziert: Städter, Befragte ohne Kinder sowie jüngere Menschen beurteilen ihre Umgebung häufiger negativ und haben einen schwächeren Heimatbezug, mit steigender Schulbildung nimmt die Unabhängigkeit von der Heimat zu.
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© 2010 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Kühne, O., Spellerberg, A. (2010). Fazit. In: Heimat in Zeiten erhöhter Flexibilitätsanforderungen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92294-2_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92294-2_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17305-4
Online ISBN: 978-3-531-92294-2
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