Zusammenfassung
Das Zweite Vatikanische Konzil ist das Weltereignis des Katholizismus im 20. Jahrhundert, und es wirft seine Schatten, wie es scheint, auch tief in das Folgejahrhundert. Angesichts dieser Bedeutung hat es bemerkenswert kontingente Anfänge. Das Vorhaben eines allgemeinen Konzils wurde von Papst Johannes XXIII. zur größten Überraschung auch seiner unmittelbaren Umgebung im Januar 1959 vor einer kleinen Gruppe von Kardinälen, die zum Abschluss der Weltgebetsoktav für die Einheit der Christen in St. Paul vor den Mauern versammelt waren, eher beiläufig angekündigt. Rückblickend hat der Papst später des Öfteren gesagt, er sei damit einer »plötzlichen Eingebung« gefolgt. Schien es zunächst möglich, dass mit dieser Ankündigung an eine Wiedereröffnung des 1870 unterbrochenen Vatikanums gedacht sei, so befand der Papst fünf Monate später, es solle »Concilio Vaticano Secondo« genannt werden. Dieses Konzil sollte ausdrücklich ein pastorales Konzil sein und die Sprache der Negation und der dogmatischen Verurteilungen vermeiden. Zu den kontingenten Umständen des Anfangs gehört auch die eigentümlich ambivalente Vorbereitung des Konzils, nämlich das wenig abgestimmte Nebeneinander von päpstlichen Eigeninitiativen hier und der offiziellen Arbeit der von der Kurie dominierten Vorbereitungskommissionen dort.
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© 2010 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH
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Nacke, S. (2010). Einleitung. In: Die Kirche der Weltgesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92266-9_1
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