Zusammenfassung
Ungleichheit ist ein Ausdruck der Krise, Ungleichheit ist ein Ausdruck von Unzufriedenheit. Die Auseinandersetzung mit den Ursachen ungleicher Lebensbedingungen gehört ohne Zweifel in die Geburtsphase der Soziologie, ebenso aber auch die Zurückweisung einer egalitären Utopie. Jenseits dieser wird die Differenz im Ökonomischen, also die Ungleichheit der materiellen Lebensbedingungen, stets dann manifest, wenn das subjektive Gefühl der Benachteiligung zu dominieren beginnt. Wohlstand hat daher zuvörderst eine integrierende Funktion. Er sorgt für Anerkennung von Leistung, weil auch die eigene, und nicht nur die der anderen, belohnt wird. Das bestätigen in besonderer Weise die in jüngerer Vergangenheit vermehrt geführten Debatten über die Zukunft der gesellschaftlichen Mitte. Historisch betrachtet gab es eine solche gesellschaftliche Mitte nicht, sie ist das Ergebnis eines langen Transformationsprozesses, der mit der Emanzipation des Bürgertums begann.
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Beck, Ulrich (1996): Riskante Freiheiten. Individualisierung in modernen Gesellschaften. Frankfurt/Main.
Rehberg, Karl-Siegbert (2006): Die unsichtbare Klassengesellschaft. In: Ders. (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede. Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München 2004. Frankfurt/Main, S. 19–38.
Geißler, Rainer (2008): Die Sozialstruktur Deutschlands. Zur gesellschaftlichen Entwicklung mit einer Bilanz zur Vereinigung. 5. Auflage. Wiesbaden.
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Jäckel, M. (2010). „… dass man nichts zu wählen hat.“ – Soziale Ungleichheit. In: Soziologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92250-8_5
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