Zusammenfassung
Sozialisation meint die nachhaltige und typische Persönlichkeitsentwicklung in Gesellschaften. Ob dabei intentionale Sozialisationsformen wie Schulunterricht und Familienerziehung einzuschließen sind, wird erst dann wichtig, wenn sich in spezifischen historischen Situationen solche intentionalen Formen als wesentlich für die Persönlichkeitsentwicklung herausstellen, z.B. als beabsichtigte Konsumoder Medienerziehung in Schule und Familie oder in Alltagsvollzüge eingebundene Bewältigungsstrategien oder ob Verlockungen der Werbung mit verfügbarem Geld in Einklang zu bringen sind. „Sozialisation“ von „Enkulturation“ abzugrenzen mag hilfreich sein, wenn man sich in der Lage sieht „Gesellschaft“ und „Kultur“ begrifflich und von den Phänomenen her gesehen auch angemessen auseinander zu halten, was zumindest für unsere Gesellschaft nicht möglich ist. Hinzukommt, dass der folgenden Erörterung ein Verständnis von Kultur als Gestaltung zugrunde liegt, die vor allem im gestalteten Leben erscheint. Kultur als Gestaltung meint individuelle und kollektive Gestaltungsprozesse, die zu kulturellen Produkten führen, was unterschiedliche Phänomene wie Institutionen und Medien einschließt.
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Bachmair, B. (2010). Mediensozialisation: Entwicklung von Subjektivität in medialen und kulturellen Figurationen. In: Hoffmann, D., Mikos, L. (eds) Mediensozialisationstheorien. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92249-2_5
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