Zusammenfassung
Betriebe sind die gesellschaftliche Sphäre, in der sich die konkrete Nutzung von Arbeitskraft vollzieht. Damit sind Betriebe diejenigen gesellschaftlichen Orte, an denen tagtäglich die Interessen von Arbeit und Kapital, um hier die klassische Terminologie zu wählen, aufeinanderprallen (selten!) und (in aller Regel erfolgreich!) miteinander abgeglichen und austariert werden. Obwohl die Arbeitsbeziehungen in Deutschland durch ein komplexes Geflecht von gesetzlichen und tariflichen Normierungen geprägt sind, die wesentlich auch in anderen Arenen als dem Betrieb ausgehandelt werden, und die der betrieblichen Regulierung von Arbeit gleichsam vorgegeben sind, können alle diese Normierungen in der betrieblichen Alltagspraxis der Arbeitsbeziehungen modifiziert und mitunter auch gänzlich negiert werden. Jeder Betriebspraktiker weiß: Keine arbeitsrechtliche Normierung, keine einschlägige Verwaltungsbestimmung und keine tarifvertragliche Regelung, welche nicht schon einmal ‚übersehen‘, umgangen oder bewusst verletzt worden wäre – unilateral durch das Management oder auch im Konsens mit den Beschäftigten und/oder deren Repräsentanten.
Für hilfreiche Kommentare möchte ich Ingrid Artus und Rudi Schmidt danken.
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Trinczek, R. (2010). Kapitel XII Politische Regulierung von Arbeit und Arbeitsbeziehungen: Betriebliche Regulierung von Arbeitsbeziehungen. In: Böhle, F., Voß, G.G., Wachtler, G. (eds) Handbuch Arbeitssoziologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92247-8_28
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-15432-9
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