Zusammenfassung
Wenngleich sich junge Frauen hier zu Lande als durchaus gleichberechtigt wahrnehmen, fiel die Bundesrepublik Deutschland im Ranking des „Global Gender Gap“ -Reports zum dritten Mal in Folge auf Platz 11 zurück: Ende 2008 begründete das Weltwirtschaftsforum zur Gleichstellung von Frauen und Männern in Politik, Wirtschaft und Bildung diese erneute und deutliche Rückstufung Deutschlands gegenüber 2006 (Platz 5) und 2007 (Platz 7) mit einem weiteren Auseinanderdriften der wirtschaftlichen und politischen Partizipation beider Geschlechter. Es mangelt beispielsweise immer noch an der Umsetzung des Prinzips „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“, obwohl der Europäische Rat bereits 2001 gefordert hatte, dass sich Deutschland verstärkt um eine Verringerung des geschlechtsspezifischen Lohngefälles bemühen müsse (Kommission 2001). Außerdem ist die Zahl der Frauen in politischen Führungspositionen erneut zurückgegangen. Demgegenüber hatten mehr als zwei Drittel der insgesamt einbezogenen 128 Länder eine Verbesserung in der allgemeinen Indexbewertung erreicht. Norwegen, Finnland und Schweden belegten im Jahr 2008 die Plätze 1 bis 3. Alle drei Länder konnten inzwischen mehr als 80 Prozent der Chancenungleichheiten zwischen beiden Geschlechtern beseitigen (zwd 2008: 18).
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Meier-Gräwe, U. (2010). Erwerbsarbeit und generative Sorgearbeit neu bewerten und anders verteilen – Perspektiven einer gendersensiblen Lebenslaufpolitik in modernen Dienstleistungsgesellschaften. In: Naegele, G. (eds) Soziale Lebenslaufpolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92214-0_8
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