Zusammenfassung
Das Aufkommen von Arbeitszeit- und Lernzeitkonten hat die Debatte über alternsgerechtes Arbeiten konzeptionell belebt. Diese beiden Arbeitszeitformen sollen neue Perspektiven eröffnen, die Lebensarbeitszeit bedarfsgerechter zu verteilen und lebenslanges Lernen besser zu organisieren. Sie sollen die Handlungsoptionen der Beschäftigten bei der Zeitverwendung erweitern und zusätzliche Möglichkeiten bieten, entweder während der Erwerbsphase längere Auszeiten organisieren oder die Erwerbsarbeit vor Erreichen der gesetzlichen Ruhestandsgrenze vorzeitig beenden zu können. Von Lernzeitkonten wird erhofft, dass sie finanzielle und zeitorganisatorische Restriktionen für lebenslanges Lernen mindern. Beide sollen dazu beitragen, die mit der gesetzlichen Entscheidung zur Rente mit 67 aufgeworfenen Handlungsanforderungen zu bewältigen. Diese Aufgaben erscheinen umso dringlicher, da gleichzeitig die bisherigen Möglichkeiten der öffentlich geförderten Altersteilzeit ab 2010 entfallen. Gefragt sind alternative Konzepte für alters- bzw. alternsgerechtes Arbeiten.
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Seifer, H. (2010). Arbeitszeit- und Lernzeitkonten – Ein Ansatz für alternsgerechtes Arbeiten?. In: Naegele, G. (eds) Soziale Lebenslaufpolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92214-0_19
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