Zusammenfassung
Die Gedächtnisspur bzw. das Engramm eines Reizes ist die physiologische Spur, die eine Reizeinwirkung als dauerhafte Veränderung im Gehirn hinterlässt. Die Gesamtheit aller Engramme – und es sind wahrscheinlich Milliarden – ergibt das Gedächtnis. Schon seit Anbeginn der Gedächtnisforschung hat man sich gefragt, wo genau das Engramm eines Reizes zu verorten ist. In der populärwissenschaftlichen Literatur liest man immer wieder Aussagen wie ‚das Langzeitgedächtnis liegt im Hippokampus‛. Es sollte inzwischen klar geworden sein, dass diese Aussage die komplexen Zusammenhänge im Kortex nicht nur übermäßig vereinfacht, sondern schlicht und ergreifend falsch ist. Natürlich spielt der Hippokampus als Teil des MTL eine entscheidende Rolle im mnemonischen Prozess, er ist aber nicht ‚das Gedächtnis‛. Wie schon in den vorherigen Kapiteln gezeigt wurde, geht man davon aus, dass Gedächtnisspuren über diverse kortikale Areale verteilt sind und als ein weitverteiltes Netzwerk anzusehen sind.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Gruber, T. (2011). Auf der Suche nach der Gedächtnisspur. In: Gedächtnis. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92096-2_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92096-2_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17110-4
Online ISBN: 978-3-531-92096-2
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