Zusammenfassung
Jemand spaziert nichts ahnend um die Ecke und unvermittelt steht ein Räuber mit Revolver vor ihm. Er ruft: Geld oder Leben! Der Bedrohte hebt die Hände und der Langfinger fischt unverfroren die Geldbörse aus der Brusttasche. Was symbolisiert diese in unzähligen Witzzeichnungen festgehaltene traumatische Szene? Laut Spieltheorie ergeben sich zwei Optionen: Wer sich weigert, verliert wahrscheinlich erst das Leben und das Geld, was dann aber nicht mehr schmerzt. Wer das Geld hergibt, behält wahrscheinlich das Leben, kauft sich sozusagen frei. Wirtschaftlich handelt es sich um eine brachiale Umverteilung: Der arme Ganove mit der Pistole tritt an gegen den reichen Herren mit dem Pelzkragen-Mantel. Jener verfügt über die Moneten und damit über mehr Optionen im Leben und der andere möchte sein Leben schnell und ohne viel Mühe bereichern auf Kosten des Wohlhabenden. Er nutzt den Schutz der Ecke, damit der Schock umso tiefer ausfällt und greift im Moment der Todesangst gefahrlos zu.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Hill, O. (2011). Geld oder Leben! Grundzüge der Wirtschaftspsychiatrie. In: Druyen, T. (eds) Vermögenskultur. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92086-3_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92086-3_10
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17375-7
Online ISBN: 978-3-531-92086-3
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)