Zusammenfassung
In den Sozialwissenschaften herrscht keine Einigkeit darüber, wie man die Spitze der gesellschaftlichen Hierarchie abgrenzen und benennen soll (vgl. Imbusch 2003 und Krais 2003). Begriffe wie „politische Klasse“ oder „herrschende Klasse“ (so z. B. Bourdieu 1979), „Oberschicht“, „Reiche“ oder „Prominenz“ (Peters 1996) akzentuieren verschiedene Facetten der obersten sozialen Ränge und signalisieren Unterschiede in der kritischen Distanz zu diesen Gruppen. Am häufigsten wird die Spitze der Gesellschaft als „Elite“ bezeichnet. „Zur Elite gehören alle Mitglieder eines sozialen Systems, die aus einem Selektionsprozess als den übrigen Mitgliedern überlegen hervorgehen.“ Auf diese trockene und abstrakte Formel bringt Endruweit (1979, 34) den gemeinsamen begrifflichen Nenner der sozialwissenschaftlichen Elitetheorien. Er übersetzt damit in die dürre Wissenschaftssprache, was mit der Idee der „Auslese“ oder des „Auserwähltseins“ - Elite kommt von dem französischen Wort „élire“ = auswählen oder auslesen - gemeint ist. Der folgende Versuch eines Biologen, die Elite begrifflich zu bestimmen, ist farbiger und anschaulicher, aber wegen seines idealisierenden Charakters auch anfechtbarer: „Zu Eliten zählen jene Menschen, die durch besondere Fähigkeiten Anerkennung und damit verbundene Vorteile genießen und daher durch Macht, Überzeugungskraft oder als Vorbild Einfluss auf gesellschaftliche Entwicklungen nehmen, für die sie deshalb auch verantwortlich sind“ (Markl 1989).
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Geißler, R. (2011). Eliten. In: Die Sozialstruktur Deutschlands. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92055-9_6
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17611-6
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