Zusammenfassung
Im Zentrum der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Themenfeld „Frauen in Hochschule und Wissenschaft“ stehen die Marginalisierung von Wissenschaftlerinnen, ihre Unterrepräsentanz in Leitungspositionen ebenso wie der „male bias“ des Hochschulwesens und Wissenschaftsbetriebs sowie der Inhalte von Wissen. Obgleich der Frauenanteil an AbsolventInnen der Institutionen höherer Bildung kontinuierlich gestiegen ist, zeichnet sich die berufliche Situation von Wissenschaftlerinnen nach wie vor durch vertikal strukturierte Segregation aus. Gleichzeitig hat die geringe Präsenz von Frauen im Wissenschaftsbetrieb Folgen für die Generierung wissenschaftlicher Erkenntnisse. Unter dieser Perspektive wird „Gender“ zum essentiellen Bestandteil dekonstruktivistischer Analyse sozialer wie kultureller Prozesse und Strukturen einschließlich der Hochschulen, des Wissenschaftsbetriebes und der Wissensgenerierung, wobei deren Wertneutralität und Kontextunabhängigkeit nachhaltig in Frage gestellt werden (vgl. Gruppe Berliner Dozentinnen 1977, Wesely 2000, Schiebinger 2000, Keller/Longino 1996, Harding 1994, Mischau 2005).
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Majcher, A., Zimmer, A. (2010). Hochschule und Wissenschaft. In: Becker, R., Kortendiek, B. (eds) Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92041-2_83
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