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Zusammenfassung

Bereits seit Mitte der 1970er Jahre wird in der Frauenforschung die große Bedeutung von Armut für Frauen mit dem Begriff „Feminisierung der Armut“ (vgl. Pfaff 1992, Gerhard 1999) bzw. mit der These „die Armut ist weiblich“ (vgl. Köppen 1985, Reinl 1997) hervorgehoben. Die geschlechtsspezifischen Armutsrisiken für Frauen wurden in den Strukturen der geschlechtlichen Arbeitsteilung, der Diskriminierung von Frauen auf dem Erwerbsarbeitsmarkt und im System der sozialen Sicherung (vgl. Riedmüller 1984, 1985’ Ostner 1994) verortet. In neueren Studien wird darüber hinaus auf die Bedeutung des Gewaltpotenzials im häuslichen Bereich als spezifisch weiblichem Armutsrisiko hingewiesen (vgl. Enders-Dragässer u.a. 2000). Die Lebenssituation von armen Frauen „in besonderen Lebenslagen“, z.B. wohnungslosen Frauen, Frauen mit einer Behinderung, Migrantinnen, Frauen mit einer Sucht- oder Drogenabhängigkeit, wird außerdem noch einmal als deprivierter charakterisiert als die von Männern in vergleichbaren Situationen, wobei die Geschlechtszugehörigkeit als Ursache dafür gilt (vgl. Köppen 1994).

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Sellach, B. (2010). Armut. In: Becker, R., Kortendiek, B. (eds) Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92041-2_56

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