Zusammenfassung
Die Zunahme von Lebens- und Wohnformen außerhalb tradierter, ehelich-familiärer Lebensgemeinschaften ist eine weltweit zu beobachtende Entwicklung mit vielfältigen demografischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Ursachen und Folgen. In der entwicklungspolitischen Diskussion wird v.a. der Zuwachs von Haushalten mit einem weiblichen Haushaltsvorstand („woman- headed households“) diskutiert, da diese Haushalte in der vorherrschenden Meinung, unabhängig davon, ob es sich um allein lebende oder allein erziehende Frauen oder um Frauengemeinschaften (z.B. Mutter und Tochter) mit oder ohne Kinder handelt, als besonders armutsgefährdet gelten. Die feministische Forschung hat v.a. auf die besonderen ökonomischen und sozialen Lebensbedingungen, Potenziale und Beschränkungen dieser „Frauenhaushalte“ hingewiesen, die in entwicklungspolitischen Programmen und Maßnahmen zu berücksichtigen unumgänglich sind (vgl. Chant 1996, Becker 2003).
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Becker, R. (2010). Lebens- und Wohnformen. In: Becker, R., Kortendiek, B. (eds) Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92041-2_55
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