Zusammenfassung
Die klassische Monarchie zeichnete sich in ihrer Spitzenstruktur dadurch aus, dass sie einerseits „außerhalb des Hofes und Regierungssitzes (…) lediglich teilweise, gelegentlich nur in Ansätzen (ein) zentralisiertes Verwaltungssystem“ ausgebildet hatte. Andererseits ist sie aber „ohne Hofhaltung mit einem Souverän im Mittelpunkt nicht vorstellbar“. Nachdem Adolf Hitler die höchsten Prärogative der Staatsmacht, das Amt des Reichskanzlers mit dem des Reichspräsidenten vereinigt hatte und damit zur höchsten überstaatlichen Entscheidungsinstanz geworden war, bildete sich in Deutschland ein autokratisches Herrschaftszentrum heraus, welches gewisse Strukturähnlichkeiten mit vorbürgerlichen, besonders höfischen Regierungsformen aufwies. Als eines der unterscheidenden Merkmale fällt aber sogleich vor allem die weitgehende Aufhebung der traditionellen Kommunikations- sowie Umgangsformen in der Spitze des Dritten Reiches auf. Die grundlegende Bedeutung, die in monokratischen Herrschaftssystemen den symbolischen Routinen und besonders auch dem Zeremoniell und der höfischen Etikette für die Machtbalance, Prestigeabstufungen und Affektbeherrschung zukommt, hat Norbert Elias am Beispiel der sozialen Beziehungen am Hofe Ludwig XIV. dargestellt.
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© 2010 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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BACH, M., BREUER, S. (2010). Führerunmittelbare Stabsorganisationen im NS-Regime. In: FASCHISMUS ALS BEWEGUNG UND REGIME. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92030-6_7
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17369-6
Online ISBN: 978-3-531-92030-6
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