Der Versuch, das Lebenslagekonzept auf Kinder zu übertragen, ist nicht ohne Tücken. Die Hauptschwierigkeit sehen wir darin, dass Lebensumstände, die sich bei Erwachsenen als Einschränkungen ihrer Handlungsmöglichkeiten darstellen, für Kinder in einer benachteiligten Familie zugleich Auswirkungen auf die emotionale, kognitive, soziale und kulturelle Entwicklung, d. h. auf ihre Entwicklungspotentiale haben (können). Indem elterliche Benachteiligung kindliche Entwicklungspotentiale restringiert, hat sie strukturelle Auswirkungen auf Inhalte und Formen der kindlichen Aneignung von sozialer und physischer Welt. Diese dauerhaften und strukturbildenden Wirkungen auf die Identität und die Entwicklung der Person dürften nur in Längsschnitt-Studien genauer zu untersuchen sein (vgl. Walper 1995, 1998, 1999). Auf Grund unseres Forschungsdesigns ist es jedoch möglich, die aktuelle Beschaffenheit kindlicher Erlebens- und Erfahrungsräume in ihrem Verhältnis zur familialen Rahmung und Gestaltung zu analysieren.
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Chassé, K.A., Zander, M., Rasch, K. (2010). Kinderleben in Armutslagen – Ergebnisse einer empirischen Studie. In: Meine Familie ist arm. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92018-4_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92018-4_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17214-9
Online ISBN: 978-3-531-92018-4
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