Zusammenfassung
Die schon erwähnte These, dass die Renaissance die Geburtsstunde des Individuums ist, hat Jacob Burckhardt in seinem berühmten Werk über „Die Kultur der Renaissance in Italien“ (1860) vertreten. Dort trägt der II. Abschnitt die Überschrift „Entwicklung des Individuums“. Dem Soziologen drängt sich natürlich sofort die Frage auf, ob es vor der Renaissance keine Individuen gegeben hat. Eine erste Antwort gibt Burckhardt selbst, der einräumt, dass es auch schon in früheren Zeiten die „auf sich selbst gestellte Persönlichkeit“ gegeben habe, aber das waren Ausnahmen. „Mit Ausgang des 13. Jahrhunderts aber beginnt Italien plötzlich von Persönlichkeiten zu wimmeln“, und im 14. Jahrhunderte scheute sich „kein Mensch (…) davor aufzufallen, anders zu sein und scheinen als die andern“ (Burckhardt 1860, S. 123f.). So habees deshalb um 1390 in Florenz auch keine herrschende Mode der männlichen Kleidung mehr gegeben, „weil jeder sich auf besondere Weise zu tragen suchte“ (S. 124, Anm. 1).
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© 2010 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH
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Abels, H. (2010). Typische Individualität und traditionelles Verhalten. In: Identität. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92007-8_3
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