Zusammenfassung
Phänomene der spätmodemen, hochentwickelten Industriegesellschaften lassen sich unter dem Brennpunkt des „Konsumismus“ betrachten: Wohlstandssteigerungsprozesse haben „konsumistische Gesellschaften“ hervorgebracht. Ich behaupte, dass die Luxusgesellschaften dieser Erde fruchtbar unter diesem Gesichtspunkt analysiert werden können: nicht nur deshalb, weil sie sich - pragmatisch- empirisch gesehen - einen höheren Konsum leisten können, weil sie also „reich“ sind. Es geht um mehr als um Reichtum. „Konsumismus„ ist kein ökonomisch-statistisches Konzept, im Sinne von: Überschreitung einer gewissen Schwelle des Pro-Kopf-Sozialprodukts, welche ein Land zu einer „Konsumgesellschaft“ werden lässt. „Konsumismus“ heißt nicht einfach: viel Konsum; oder Reichtum; oder Luxus. Vielmehr geht es um eine kulturelle Beschreibung: Konsumistische Gesellschaften sind solche, deren Lebensinhalt und Lebenszweck in hohem Maße das Konsumieren, deren strukturelles Prinzip das Kaufen und Verkaufen, deren Funktionsbedingung das wirtschaftliche Wachstum geworden ist, deren Glücksvorstellung wesentlich mit einem Umsatz an käuflichen Gütern und Diensten verbunden ist. Alle anderen Elemente des Zeitgeistes, seien sie ererbt oder geschaffen, ordnen sich in solchen Gesellschaften diesem Gedanken unter, geraten in seinen Sog oder sind zunehmend nur in konsurnistischem Kontext denkbar.
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH
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Prisching, M. (2009). Einleitung. In: Die zweidimensionale Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91992-8_1
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-16971-2
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