Zusammenfassung
Seit einiger Zeit laufen die Diskussionen über die geringen Geburten in Deutschland wieder auf Hochtouren. Da unser auf einem Generationenvertrag basierendes soziales Sicherungssystem nur so lange funktioniert, wie sich auch die junge Generation daran beteiligt, diese aber nicht mehr in ausreichendem Maße nachwächst, rückt die politische Reaktion darauf wieder stärker ins öffentliche Interesse. Bevölkerungspolitische Diskussionen vermischen sich mit familienpolitischen, akribisch wird versucht, Ursachen zu erkennen und die Resultate der Entwicklung abzuschwächen. Die verursachenden Bedingungen werden vornehmlich auf struktureller Ebene vermutet und sind hinlänglich bekannt. Fehlende Kinderbetreuungsmöglichkeiten und eine familienfeindliche Arbeitsumwelt erweisen sich demnach als Familien-Verhinderungsgründe. Pointiert formuliert sind Frauen also die Seismographen eines gesellschaftlichen Strukturwandels, der nicht rechtzeitig erkannt wurde, und dessen Konsequenz nunmehr ein immenses Veränderungspotenzial in sich birgt.
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Literatur
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH
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Onnen-Isemann, C. (2008). Der Kinderwunsch als Kampf zwischen Realität und Idealen – Analysen und Überlegungen anhand der Daten des DJI-Familiensurvey. In: Bien, W., Marbach, J.H. (eds) Familiale Beziehungen, Familienalltag und soziale Netzwerke. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91980-5_4
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