Zusammenfassung
Biografieforschung und Kompetenzentwicklung sind zwei Themenbereiche, die schon auf den ersten Blick einen engen Zusammenhang aufweisen. Wie anders, wenn nicht in der Betrachtung einer Biografie, ließe sich die Entwicklung von Kompetenz verstehen. Während Biografie ein vergleichsweise einheitlich benutzter Begriff ist, stellt Kompetenz immer noch ein vielfach kontrovers diskutiertes Konstrukt dar. Unabhängig davon, welchen der vielen verschiedenen Ansätze zu Kompetenz man präferieren mag, lässt sich kaum leugnen, dass sie als eine Variable der Persönlichkeitsentwicklung auf die Biografie des Kompetenzträgers verweist. In diesem Artikel werde ich versuchen, einen Ansatz zur Interpretation biografischer Daten mit Hilfe einer eigenen Theorie von Kompetenz zu präsentieren. Dazu werde ich zunächst einige handlungs- und systemtheoretische Grundlagen zur Betrachtung von kompetentem Handeln und von Biografie referieren bzw. entwickeln. Daran anschließend werden Ergebnisse qualitativer Interviews mit älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie älteren Arbeitslosen in Bezug auf ihre Kompetenzentwicklung untersucht. Ziel ist es, zu zeigen, wie kompetentes Handeln im Lebenslauf, präsentiert in der Biografie, dazu beiträgt, den weiteren Lebenslauf in dem Sinne zu formen, dass für den Einzelnen eine positive berufliche Entwicklung konstatiert werden kann.
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Vonken, M. (2010). Kompetenz und kompetentes Handeln als Gestaltung der Biografie und des Lebenslaufs. In: Kurtz, T., Pfadenhauer, M. (eds) Soziologie der Kompetenz. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91951-5_11
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