Zusammenfassung
Es gibt gute Gründe, sich mit der Berufsethik professionalisierten Handelns im Allgemeinen und mit der der Sozialen Arbeit in der Jugendhilfe im Besonderen zu befassen. Dafür spricht bereits die einfache Überlegung, dass professionalisierte und professionalisierungsbedürftige Tätigkeiten es mit Krisenbewältigung im Funktionskreis kommunikativen Handelns zu tun haben (vgl. Oevermann 1996). Das stellt die in den entsprechenden Handlungsfeldern Tätigen immer wieder in Krisensituationen vor die Fragen: Was soll ich tun? Beziehungsweise: Wie kann ich helfen? Und in professionellen Krisensituationen sind diese Fragen nach dem sinnvoll gebotenen Handeln nicht wie in der alltäglichen Lebenspraxis mit einem unreflektierten Rückgriff auf die lebensweltlich gültige Handlungsethik bzw. das milieuweltlich gültige Wertemuster zu beantworten. Die Differenz berufsethischer Orientierungen zu einer lebensweltlichen Alltagsethik gründet sowohl in der außeralltäglich-krisenhaften Spezifik der zu bearbeitenden Handlungsprobleme (in der Sozialpädagogik sind das im Kern solche der misslingenden Erziehungspraxis) als auch im Wesen der Professionalisierung, die strukturnotwendig mit der Begründung besonderer beruflicher Verhaltens- und Wertstandards einhergeht. Dazu zählt insbesondere die manifeste Begründungspflicht professioneller Handlungsakte.
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Literatur
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Bohler, K.F. (2009). Berufsethische Elemente von Professionalität in der Jugendhilfe. In: Becker-Lenz, R., Busse, S., Ehlert, G., Müller, S. (eds) Professionalität in der Sozialen Arbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91896-9_11
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