Auszug
Bei der Analyse von Gewalttaten stößt die Forschung seit einiger Zeit auf ein merkwürdiges Problem. Galt Gewalt bisher als zuweilen zwar unpassendes, aber durchaus zweckrationales Mittel 3 oder personal-dispositional bedingt4, so stößt die pädagogische Gewaltforschung bei der Einzelanalyse der Gewalttäter auf widerständige Befunde: Wilfried Breyvogel zitiert in einer Studie einen Jugendlichen namens Alex mit den Worten: „Ich hab irgendwie das Gefühl gehabt, irgendwas mußt du machen.“ (Breyvogel 1993, S. 21) Breyvogel kommentiert: „Im Zentrum seines Handelns ist er allerdings nicht politisch motiviert oder besonders fremdenfeindlich, seine unspezifische Gewaltbereitschaft korrespondiert mit der Kontingenz seiner Opfer.“ (Ebd., S. 17 [Hervorheb. v. mir, V.L.]) Was ist diese „unspezifische Gewaltbereitschaft“? Wie ist sie zu verstehen?
Vgl. etwa: Fromm, Erich: Verschiedene Formen der Gewalttätigkeit [Kap.]. Aus: Ders.: Die Seele des Menschen. Ihre Fähigkeit zum Guten und zum Bösen [1964]. In: Ders.: Gesamtausgabe. Bd. II: Analytische Charaktertheorie. Stuttgart 1980, S. 169ff.
Übersicht bei: Breyvogel: Jugendliche Gewaltbereitschaft, S. 23–27.
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Literatur
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Ladenthin, V. (2009). Destinatives und auratisches Handeln. Anmerkungen Zur Handlungstheorie, nebst einigen aktuellen Applikationen anlässlich terroristischen Handelns. In: Helsper, W., Hillbrandt, C., Schwarz, T. (eds) Schule und Bildung im Wandel. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91812-9_14
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