Auszug
Da die Untersuchung die Zielsetzung verfolgt, Spitzenpolitiker in der Bundesrepublik Deutschland im Hinblick auf ihre Karriereverläufe zu untersuchen, ist zunächst der Personenkreis zu benennen, der im Folgenden als Spitzenpolitiker verstanden werden soll. Dafür ist eine Methode zur Identifikation dieser Eliten festzulegen. Die Auswahl der Spitzenpolitiker in der Bundesrepublik Deutschland wurde mit Hilfe der „Positionsmethode zur Elitenidentifikation“ vorgenommen (vgl. Hoffmann-Lange 1992; Hoffmann-Lange 2003; Hoffmann-Lange 2004; Machatzke 1997). Ausgewählt wurden ausschließlich Personen, die formale politische Führungspositionen inne hatten oder haben und aus diesen heraus Macht und Einfluss im folgenden Verständnis ausüben können: „Macht und Einfluss werden hier nicht als individuelle Eigenschaften verstanden, sondern als Ressourcen einer Führungsposition, die einem Individuum nur für die Zeit zur Verfügung stehen, in der es diese Position innehat.“ (Machatzke 1997: 45) Inhaber dieser Positionen kann man mit Hilfe des Positionsansatzes identifizieren und von Nicht-Eliten abgrenzen. Diese Methode ist aus forschunstheoretischen und -praktischen Gründen zur gängigsten Methode zur Bestimmung nationaler Eliten geworden (vgl. Hoffmann-Lange 1992: 356), sie ist jedoch nicht die einzige Möglichkeit zur Identifikation von Eliten. Die Reputationsmethode verlässt sich auf das Urteil von Experten, wer zu den Mächtigen in einer Gesellschaft zählt. Diese Einschätzungen sind jedoch zwangsläufig subjektiv.
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Herzog weist in diesem Zusammenhang auch auf einen einfachen forschungspraktischen Grund hin. Er wollte alle zu untersuchenden Personen möglichst an einem Ort versammelt wissen, da er mit persönlichen Interviews arbeitete und sich nicht in der Lage sah, seine Interviewer im ganzen Bundesgebiet herumzuschicken (vgl. Herzog 1975: 57).
Yu und Copper berechnen in einem Übersichtsartikel durchschnittliche Ausschöpfungsquoten von 47,3 Prozent bei postalischen Befragungen, 72,3 Prozent bei telefonischen und 81,7 bei persönlich-mündlichen Befragungen (vgl. Y/Copper 1983). Klein und Porst bemängeln dabei aber zu Recht, dass die Berechnung von Ausschöpfungsquoten oft nicht detailliert und nachvollziehbar genug in Studien dargestellt werde. Man laufe Gefahr, bei derart globaler Darstellung „Äpfel mit Birnen“ zu vergleichen (Klein/Porst 2000: 15), auch wenn die Zahlen grundsätzlich auf Unterschiede zwischen den Befragungsmodi hinweisen würden.
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2009). Untersuchungsdesign und Ausschöpfungsquoten. In: Der Weg nach ganz oben. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91802-0_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91802-0_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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