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Terrorismus als Revolutionshindernis: Karl Marx und Friedrich Engels

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Auszug

Karl Heinrich Marx1 wurde am 5. Mai 1818 als Sohn des Rechtsanwalts Heinrich Marx in Trier geboren. Er kam somit in einer Zeit zur Welt, in der die nationaldeutsche Erhebung der Befreiungskriege gegen Napoleon erst kurze Zeit zurücklag und die alten Mächte es auf dem Wiener Kongress nochmals geschafft hatten, die alte Ordnung aufrecht zu erhalten. Diese Phase der Restauration unterdrückte liberale und nationale Gedanken vor allem auch in der studentischen Jugend. Trotz der regen politischen Tätigkeiten dieser Zeit zeigte Marx zunächst aber nur wenig politisches Interesse. 2 Im Jahr 1935 begann er nach seinem Abitur ein Jurastudium in Bonn, das er in Berlin fortsetzte und schließlich mit der Promotion in Jena abschloss. Im selben Jahr (1841) wurde er Mitarbeiter und 1842 Chefredakteur der Rheinischen Zeitung, einem Blatt, das liberale und demokratische Ideen vertrat. Aus politischen Gründen legte er bereits ein Jahr später, noch vor dem Verbot der Zeitung, dieses Amt nieder und zog sich „von der öffentlichen Bühne in die Studierstube“ zurück. 3 Nach der Heirat mit Jenny von Westphalen, mit der er seit 1836 verlobt war, veranlasste ihn der überdruss über die Verhältnisse in Deutschland, nach Paris zu gehen. Dort gab er zusammen mit Arnold Ruge (1802-1880) die Deutsch-Französischen Jahrbücher heraus, deren erster und einziger Band im Frühjahr 1844 erschien. Marx steuerte dazu die Aufsätze Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung4 und Zur Judenfrage5 bei, in denen er seine rücksichtslose Kritik des Bestehenden anbringen konnte. In die Pariser Zeit fiel auch der Beginn seiner lebenslangen Freundschaft zu Friedrich Engels6, den er bereits 1842 kennen gelernt hatte. Seit 1844 war diese Freundschaft geprägt von einem regen Briefwechsel, vielfachen gemeinsamen Publikationen, aber auch von der finanziellen Abhängigkeit Marxens von Engels. Engels, am 28. November 1820 in Barmen (heute Wuppertal) geboren und gelernter Kaufmann, war seit 1842 im väterlichen Betrieb in Manchester tätig.

Es gibt mittlerweile mehrere Karl Marx-Biographien, die meist älteren Datums sind. Vgl. u.a. Blumenberg, Werner, Karl Marx, Reinbek-Hamburg 1962; Stadler, Peter, Karl Marx, Göttingen 1966; Berlin, Isaah, Karl Marx, Sein Leben und sein Werk, Frankfurt/Berlin 1968; McLellan, David, Karl Marx, Leben und Werk, München 1974; Fetscher, Iring, Marx, Wiesbaden 2004.

Vgl. Reichart, Ludwig/ Stammen, Theo, Karl Marx, in: Rausch, Heinz (Hrsg.), Politische Denker III, München 1978, S. 61.

Vgl. Marx, Karl/ Engels, Friedrich, „Werke“ (MEW), Bd. 1-39 u. 2 Ergänzungsbände, hrsg. vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED, Berlin/DDR, 1956-1968, 30, 509 (im Folgenden zitiert als MEW); Zur Problematik dieser Textausgabe s. Rolf Peter Sieferle, Karl Marx zur Einführung, Hamburg 2007, S. ff.

Vgl. MEW, aaO. (FN 3) 1, 378-391.

Vgl. ebd., 1, 347-377.

Vgl. zum Leben von Friedrich Engels Mayer, Gustav, Friedrich Engels, 2 Bde., Den Haag, 1934, Neuausgabe Köln 1971.

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Literatur

  1. Es gibt mittlerweile mehrere Karl Marx-Biographien, die meist älteren Datums sind. Vgl. u.a. Blumenberg, Werner, Karl Marx, Reinbek-Hamburg 1962; Stadler, Peter, Karl Marx, Göttingen 1966; Berlin, Isaah, Karl Marx, Sein Leben und sein Werk, Frankfurt/Berlin 1968; McLellan, David, Karl Marx, Leben und Werk, München 1974; Fetscher, Iring, Marx, Wiesbaden 2004.

    Google Scholar 

  2. Vgl. Reichart, Ludwig/ Stammen, Theo, Karl Marx, in: Rausch, Heinz (Hrsg.), Politische Denker III, München 1978, S. 61.

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  3. Vgl. Marx, Karl/ Engels, Friedrich, „Werke“ (MEW), Bd. 1-39 u. 2 Ergänzungsbände, hrsg. vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED, Berlin/DDR, 1956-1968, 30, 509 (im Folgenden zitiert als MEW); Zur Problematik dieser Textausgabe s. Rolf Peter Sieferle, Karl Marx zur Einführung, Hamburg 2007, S. ff.

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  4. Vgl. MEW, aaO. (FN 3) 1, 378–391.

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  5. Vgl. ebd., 1, 347-377.

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  6. Vgl. zum Leben von Friedrich Engels Mayer, Gustav, Friedrich Engels, 2 Bde., Den Haag, 1934, Neuausgabe Köln 1971.

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  7. Vgl. MEW, aaO. (FN 3), 3, S. 348.

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  8. Vgl. ebd., 3, 5ff.

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  9. Vgl. ebd., 2, 225-506.

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  10. Vgl. ebd., 4, 459-493.

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  13. Vgl. ebd., 13, 3-160.

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  16. Vgl. ebd.

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  17. So merkt etwa Andreas Wildt in einem Aufsatz zum revolutionären Terror und die Moral bei Karl Marx an: „Ich mache in diesem Aufsatz keinen Versuch, die Begriffe „Terror“ bzw. „Terrorismus“ zu definieren. Ich meine damit aber immer eine Form von politischer Gewalt, die moralisch unakzeptabel ist (...)“. So Wildt, Andreas, Revolutionärer Terror und Moral bei Marx und Engels, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, Jg. 50 (2002), Heft 3, S. 426, FN 5.

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  18. Zur Problematik der Definition von Terrorismus vgl. den Beitrag von Alexander Straßner in diesem Band.

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  22. MEW, aaO. (FN 3) 7, 85.

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  23. Ebd., 17, 336.

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  24. Vgl. MEW, aaO. (FN 3) 33, 205.

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  25. Ebd., 19, 28.

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  26. Ebd., 4, 493; zur Rolle der Gewalt in den theoretischen Ausführungen von Marx und Engels siehe umfassend Balibar, Étienne, Gewalt, in: Haug, Wolfgang Fritz (Hrsg.), Historisch-kritisches Wörterbuch des Marxismus, Bd. 5, Hamburg 2001, S. 694 f., 1270ff.

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  27. MEW, aaO. (FN 3) 4, 481f.

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  28. Rede über den Haager Kongreß, MEW (FN 3) 18, 160.

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  29. Ebd., 7, 519.

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  30. Pabst, Martin, Staatsterrorismus, Theorie und Praxis Kommunistischer Herrschaft, Graz 1997, S. 12.

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  32. MEW, aaO. (FN 3) 1, 385.

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  33. Ebd., 5, 457.

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  34. MEW, aaO. (FN 3) 6, 165f.

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  38. MEW, aaO. (FN 3) 7, 32.

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  42. Die Fenianische Brüderschaft war eine nationalistische Irische Organisation, die für die Unabhängigkeit Irlands eintrat. Sie wurde 1858 von John ÓMahony gegründet.

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  43. MEW, aaO. (FN 3) 42, 501.

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  46. MEW, aaO. (FN 3) 18, 2–3.

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  48. Etwa MEW, aaO. (FN 3) 18, 2–3.

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  49. Eine ausführliche Darlegung des Verhältnisses von Marx zu Bakunin liefert u.a. Brupbacher, Fritz, Marx und Bakunin, Ein Beitrag zur Geschichte der Internationalen Arbeiterassoziation, München 1976 und die Einleitung von Wolfgang Eckhardt, in: Bakunin, Michael, Konflikt mit Marx, Teil 1: Texte und Briefe bis 1870, Berlin 2004, S. 11–145.

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  51. Ebd.

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  53. Ebd., S. 171.

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  54. MEW, aaO. (FN 3) 6, 279.

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  56. Stern, Ausgabe 20, 1978. Dieses und folgende Zitate wurden zusammengestellt von Löw, Konrad, Terror, Theorie und Praxis im Marxismus, Eystrup/Weser, 1991, S. 13-18.

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  59. Pentzlin, Kurt, Marxisten überwinden Marx, Düsseldorf 1969, S. 11.

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  60. Mayes, Monte, Der Krieg ist noch nicht zu Ende, in: SZ, 09.10.1992, S. 10.

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  61. Fetscher/ Rohrmoser, Ideologien und Strategien, aaO. (FN 24), S. 152.

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  62. Ebd., S. 152-152.

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  63. Ebd., S. 174.

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  64. Ebd., S. 179.

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  65. Ebd., S. 283-284. Siehe dazu den Beitrag von Johannes Wörle in diesem Band.

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Zeitler, B. (2008). Terrorismus als Revolutionshindernis: Karl Marx und Friedrich Engels . In: Straßner, A. (eds) Sozialrevolutionärer Terrorismus. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91776-4_2

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