Auszug
Im Rahmen der Oscarverleihungen 2003 erhielt die Produktion „The Fog of War“ die Auszeichnung für den besten Dokumentarfilm. Neben dessen filmischer Qualität war der Erfolg auch dem durch die unterstellte Analogie des Irakkriegs zu den Ereignissen in Vietnam erneut entfachtem Interesse an früherem militärischen Engagement der USA in Indochina geschuldet. Bezeichnender Weise war als Konkurrenz zu „The Fog of War“, der aus Sicht Robert McNamaras die Entscheidungsprozesse der Administrationen Kennedy und Johnson nachzeichnet, mit „Weather Underground“ eine Dokumentation nominiert worden, deren aktueller Bezug ebenso durch den gegen die USA gerichteten Terrorismus und den „War against Terrorism“ gegeben ist, jedoch die erklärten Gegner der amerikanischen Regierungen der späten Sechziger und frühen Siebziger zu Wort kommen lässt: ehemalige Mitglieder des Weather Underground, die als radikale Abspaltung der Protestbewegung das System der Vereinigten Staaten von innen heraus zu Fall bringen wollten. Mit dieser Dokumentation hatten die Filmemacher ein Thema aufgegriffen, das ansonsten in der amerikanischen Aufarbeitung der turbulenten Proteste dieser Epoche bislang nur als Randaspekt behandelt wird. Unter jungen Amerikanern ist die Geschichte der Gruppe, die 1969 die Führung über die zehntausende Mitglieder zählende Studentenorganisation Students for a Democratic Society (SDS) übernahm und danach in den Untergrund ging, nahezu unbekannt. Aufgrund ihrer relativ zu den Massen der Widerstandsbewegung kleinen Mitgliederzahl, dem daraus resultierenden geringen Aktionspotenzial und ihrem frühen Entschluss, auf medienwirksame, gegen Personen gerichtete Anschläge zu verzichten, war es dem Weather Underground nicht gelungen, sich unter der aus dem Aufsplittern der Bewegung hervorgehenden Vielzahl politischer und teilweise gewaltbereiter Gruppierungen jeglicher Couleur als bedeutende, von der breiten Öffentlichkeit wahrgenommene terroristische Organisation zu behaupten.
U.a. der demokratische Präsidentschaftskandidat Howard Dean in The New York Times vom 08.09.2003, S. 10.
Green, Sam/ Siegel, Bill, The Weather Underground, 2003.
Die Gruppe nannte sich zunächst nach einem von ihr verfassten Strategiepapier Weatherman, ihre Mitglieder bezeichneten sich selbst als Weathermen/-women/-people. Mit dem Gang in den Untergrund wurde der Name in Weatherman Underground und später in Weather Underground geändert, um der Kritik aus den eigenen Reihen bezüglich des durch die frühere Endung „-man“ implizierten Sexismus entgegenzukommen. Hier orientiert sich die Bezeichnung daher an der zeitlichen Einordnung der beschriebenen Ereignisse.
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Literatur
U.a. der demokratische Präsidentschaftskandidat Howard Dean in The New York Times vom 08.09.2003, S. 10.
Green, Sam/ Siegel, Bill, The Weather Underground, 2003.
Die Gruppe nannte sich zunächst nach einem von ihr verfassten Strategiepapier Weatherman, ihre Mitglieder bezeichneten sich selbst als Weathermen/-women/-people. Mit dem Gang in den Untergrund wurde der Name in Weatherman Underground und später in Weather Underground geändert, um der Kritik aus den eigenen Reihen bezüglich des durch die frühere Endung „-man“ implizierten Sexismus entgegenzukommen. Hier orientiert sich die Bezeichnung daher an der zeitlichen Einordnung der beschriebenen Ereignisse.
U.a. Woods, Randall Bennett, Quest for Identity. America Since 1945, New York 2005. Ebenso Hollander, Paul, Anti-Americanism. Irrational and Rational, New Brunswick u.a. 1995.
Adelson, Alan, SDS, New York 1972. Siehe dazu auch Sale, Kirkpatrick, SDS, New York 1973.
Varon, Jeremy, Bringing the War Home. The Weather Underground, the Red Army Faction, and Revolutionary Violence in the Sixties and Seventies, Berkeley/ Los Angeles/ London 2004; Juchler, Ingo, Die Studentenbewegungen in den Vereinigten Staaten und der Bundesrepublik Deutschland der sechziger Jahre. Eine Untersuchung hinsichtlich ihrer Beeinflussung durch Befreiungsbewegungen und-theorien aus der dritten Welt, Berlin 1996.
Stern, Susan, With the Weathermen. The Personal Journal of a Revolutionary Woman, New York 1975; Ayers, William, Fugitive Days, Boston 2001.
Jacobs, Ron, Woher der Wind weht. Eine Geschichte des Weather Underground, Berlin 1999.
Die einzige der Autorin bekannte Ausnahme bildet der Beitrag von Juchler, Ingo, Die Weathermen, in: Kraushaar, Wolfgang (Hrsg.), Die RAF und der linke Terrorismus, Hamburg 2006, Band 2, S. 768–781.
Siehe dazu Woods, Quest for Identity, aaO. (FN 4), S. 357–362 u. Stephens, Julie, Anti-Disciplinary Protest. Sixties Radicalism and Postmodernism, Cambridge 1998, S. 12-27.
Rubin, Jerry, Do it! Scenarios für die Revolution, Reinbek 1971.
Siehe Stephens, Anti-Disciplinary Protest, aaO. (FN 10), u. Sale, SDS, aaO (FN 5), S. 338f.
Potter Paul, zitiert in Sale, SDS, aaO. (FN 5), S. 188f.
Deutsch: Marcuse, Herbert, Der eindimensionale Mensch. Studien zur Ideologie der fortgeschrittenen Industriegesellschaft, München 1998.
Siehe dazu den Beitrag von Stephanie Rübenach in diesem Band.
Siehe Gitlin, Todd, The Sixties. Years of Hope, Days of Rage, New York 1987, S. 244–249.
In dem 1975 von Emile de Antonio im Untergrund gedrehten Dokumentarfilm „Underground“ berichten die Führungsmitglieder der Organisation, wie sehr diese Begegnungen mit Kubanern und Vietnamesen sie in ihrem revolutionärem Denken gestärkt und zu ihrer Überzeugung beigetragen haben, dass der bewaffnete Kampf gegen die USA nicht nur der einzige, sondern auch ein aussichtsreicher Weg sei.
Gitlin, The Sixties, aaO. (FN 16), S. 263.
Ebd., S. 348-352.
Begriffe wie „white racism“, „white supremacy“, „white-skin privilege“ und „white guilt“ wurden Schlagworte, die zukünftige innere ideologische Auseinandersetzungen des SDS prägen sollten. Siehe Sale, SDS, aaO. (FN 5), S. 418-421.
Zwischen 1968-69 zählte SDS nahezu 100,000 Mitglieder und unterhielt ca. 350 Ortsverbände, die bundesweit an mehr als 300 Universitäten Protestaktionen durchführten; dazu kamen Protestkundgebung anderer Organisationen wie beispielsweise des National Mobilization Committee to End the War in Vietnam (Mobe), gewaltsame Aktionen wie Brandanschläge auf Rekrutierungsbüros etc. Siehe Woods, Quest for Identity, aaO. (FN 4), S. 359f, u. Gitlin, The Sixties, aaO. (FN 16), S. 342f.
Ausführlich zur Besetzung der Columbia-Universität siehe Sale, SDS, aaO. (FN 5), S. 430–451 u. Gitlin, The Sixties, aaO. (FN 16), S. 306-310.
Der ideologische Konflikt zwischen PL und RYM ist hier nur in knapper, zusammenfassender Darstellung möglich, ausführlich dazu u.a. Jacobs, Harold, „Introduction“, in: ders. (Hrsg), Weatherman, Berkeley 1970, S. 1–13; Kopkind, Andrew, The Real SDS Stands Up, in: Jacobs, Harold (Hrsg.), Weatherman, aaO, S. 15-28; Varon, Bringing the War Home, aaO. (FN 6), S. 45-56.
Die Wahl einer Textzeile aus Bob Dylans „Subterranean Homesick Blues“ zeugte nicht nur von der Nähe der Weathermen zur antiautoritär ausgerichteten Gegenkultur, sondern sollte auch die selbst zugewiesene Rolle der Gruppe im internationalen Kampf deutlich machen, indem zunächst der Vers „the pump don’t work ’cause the vandals stole the handles“ den Verfassern des Papiers den Namen „The Vandals“ geben sollte. Siehe Varon, Bringing the War Home, aaO. (FN 6), S. 49.
Ashley, Karin/ Ayers, Bill/ Dohrn, Bernadine/ Jacobs, John/ Jones, Jeff/ Long, Gerry/ Machtinger, Howie/ Mellen, Jim/ Robins, Terry/ Rudd, Mark/ Tappis, Steve, You Don’t Need a Weatherman to Know Which Way the Wind Blows, in: Jacobs, Harold (Hrsg), Weatherman, aaO. (FN 20), S. 51–90, hier 58-64.
Ebd., S. 87-90.
Oglesby, Carl, 1969, in: Harold Jacobs (Hrsg), Weatherman, aaO. (FN 20), S. 119–136, hier: S. 135f.
Ebd., S. 133.
Weinberg, Jack/ Gerson, Jack, Weatherman, in: Jacobs, Harold (Hrsg.), Weatherman, aaO (FN 20), S. 111–118.
Siehe Sale, SDS, aaO. (FN 5), S. 560–562.
Siehe ebd., S. 485-497, u. Gitlin, The Sixties, aaO. (FN 16), S. 384-391.
Siehe Sale, SDS, aaO. (FN 5), S. 590f.
Ayers, Bill, A Strategy to Win, in: Jacobs (Hrsg.), Weatherman, aaO. (FN 20), S. 183–195, hier: S. 185-188.
Ebd., S. 191f.
Die Führungsmitglieder von Weatherman präsentierten sich als „crazy motherfuckers (...) scaring the shit out of honky America“, dekorierten den Raum mit Pappgewehren, sangen selbst gedichtete Kriegslieder und äußerten ihre Bewunderung für Charles Manson, der mit seiner Gang die schwangere Schauspielerin Sharon Tate und sechs weitere Opfer brutal ermordet hatte. Siehe San Francisco Good Times, „Stormy Weather“, abgedruckt in Jacobs (Hrsg.), Weatherman, aaO. (FN 20), S. 341–350.
Juchler, Ingo, Die Weathermen, in: Kraushaar (Hrsg.), Die RAF und der linke Terrorismus, aaO. (FN 9), S. 780.
Die im Fernsehen übertragenen Grausamkeiten in Vietnam, alltägliche gewaltsame Auseinander-setzungen zwischen Staatsgewalt und Demonstranten, Todesopfer unter demonstrierenden Studenten, die eskalierende Gewalt zwischen Polizei und militanten Afroamerikanern bildeten den Hintergrund für die politischen Morde an den Reformern Robert Kennedy und Martin Luther King, die wesentlich zur Radikalisierung einzelner Aktivisten beitrugen. Weatherman war bei weitem nicht die erste oder einzige terroristische Gruppierung: Zwischen Januar 1969 und April 1970 starben bundesweit 40 Menschen bei Bombenanschlägen, deren Anzahl je nach Quelle zwischen 250 und 4.330 variiert; dazu kamen unzählige Brandanschläge auf staatliche und militärische Einrichtungen. Siehe Woods, Quest for Identity, aaO. (FN 4), S. 291-301; Walton, Paul, The Case of the Weathermen: Social Reaction and Radical Commitment, in: Taylor, Ian/ Taylor, Laurie (Hrsg.), Politics and Deviance, Middlesex/ Baltimore/Victoria 1973, S. 157-181, hier: S. 177.
Vielmehr verstärkten Nixon, Vizepräsident Spiro Agnew und FBI-Direktor J. Edgar Hoover die Spannungen dadurch, dass sie auf die Differenzierung zwischen moderaten und radikalen Kriegsgegnern verzichteten, diese als Gegner der „schweigenden Mehrheit“ der Amerikaner diskreditierten und im Rahmen des FBI-Programms COINTELPRO illegal überwachen und mit Provokateuren unterwandern ließen. Siehe Woods, Quest for Identity, aaO. (FN 4), S. 292f; Churchill,Ward/ Wall, Vander Jim, The COINTELPRO Papers. Documents from the FBI’s Secret Wars Against Dissent in the United States, Boston 1990, S. 165-230. Auch wenn die Proteste Nixons außenpolitische Entscheidungen beeinflussen sollten, zeigte er nach außen keinerlei Kompromissbereitschaft oder Nachgiebigkeit und kündigte an, sich statt den Massenprotesten im November 1969 in Washington lieber der Fernsehübertragung eines Footballspiels zu widmen. Siehe Gitlin, The Sixties, aaO. (FN 16), S. 378f.
Sale, SDS, aaO. (FN 5), S. 580f.
Varon, Bringing the War Home, aaO. (FN 6), S. 57.
Darunter die Gründungsmitglieder Jim Mellen und Gerry Long; siehe Collier, Peter/ Horowitz, David, Destructive Generation. Second Thoughts About the Sixties, New York u.a. 1989, S. 82–98.
Die Deckung von Larry Grathwohl, des einzigen FBI-Informanten, der sich Zugang zum Weatherman Underground geschaffen hatte, flog bereits mit der Verhaftung zweier Weatherman-Mitglieder im April 1970 auf. Insgesamt gelangen dem FBI bis 1974 nur fünf Verhaftungen, von denen ein Weatherman gleich nach Hinterlegung der Kaution wieder im Untergrund verschwand. Siehe Federal Bureau of Investigation (FBI), Weather Underground Organization (Weatherman), S. vi, vii (Pt. 1a), http://foia.fbi.gov/foiaindex/weather.htm (zuletzt abgerufen am 21.11.2007). Der ehemalige Agent Cril Payne führt die Einstellung des Deep-Cover-Programms unter anderem darauf zurück, dass sich kaum Agenten (und vor allem kaum Agentinnen) mit der Bereitschaft fanden, an den sexuellen Praktiken ihrer Überwachungsobjekte zu partizipieren. Siehe Payne, Cril, Deep Cover. An FBI Agent Infiltrates the Radical Underground, New York 1979, S. 330f.
Siehe Collier/ Horowitz, Destructive Generation, aaO. (FN 41), S. 98–110. Als Mitglieder des Zentralkomitees sind Bill Ayers, Bernadine Dohrn, John Jacobs, Mark Rudd und Jeff Jones bekannt, später auch Cathlyn Wilkerson, Kathy Boudin, Eleanor Stein und David Gilbert.
Siehe Weatherman Underground, Communiqué #1 From the Weatherman Underground, in: Jacobs, Weatherman, aaO (FN 20), S. 509–510; Collier/ Horowitz, Destructive Generation, aaO. (FN 41), S. 109f.
FBI, Weather Underground Organization (Weatherman), aaO. (FN 42), S. 384 (Pt.2c).
Das FBI versuchte dabei eine Indoktrination des Weather Undergrounds und materielle Unterstützung durch kommunistische und anti-amerikanische kubanische und vietnamesische Organisationen aufzudecken, konnte aber nur Belege für eine ideologische Beeinflussung der Gruppenmitglieder bei Auslandsreisen liefern. Siehe FBI, Weather Underground Organization (Weatherman), aaO. (FN 42), S. 187–376, (Pt.2a-c)
Siehe The New York Times vom 03.03.1975, S. 38.
Collier/ Horowitz, Destructive Generation, aaO. (FN 41), S. 112–116.
Siehe Varon, Bringing the War Home, aaO. (FN 6), S. 297–299. 50 Ono, Shin’ya, A Weatherman: You Do Need A Weatherman to Know Which Way the Wind Blows, in: Jacobs (Hrsg.), Weatherman, aaO. (FN 20), S. 227–274, hier: S. 238f.
Siehe ebd., S. 256-263. Die Erwartung zehntausender Teilnehmer zeigt das Wunschdenken von Weatherman: Die Kollektive ignorierten das von den Jugendlichen oft deutlich (in einigen Fällen steckten die Weathermen Prügel ein) geäußerte Desinteresse und Unverständnis, glaubten sich von ihnen bewundert und sahen ihre Anführerrolle bestätigt. Dazu u.a. Stern, With the Weathermen, aaO. (FN 7), S. 106-108; Sale, SDS, aaO. (FN 5), S. 601f; Motor City SDS, Break on Through to the Other Side, in: Jacobs, Weatherman, aaO (FN 20), S. 152-160.
Die Unterstützer des ursprünglichen RYM-Ansatzes teilten die Ablehnung der PL-Position, zerstritten sich jedoch nach dem Ausschluss von PL. Im Gegensatz zu Weatherman räumte RYM-II der Bildung und Mobilisierung einer breiten Jugendbewegung eine wichtigere Bedeutung ein als der Durchführung militanter Aktionen. 53 Siehe Thomas, Tom, The Second Battle of Chicago 1969, in: Jacobs (Hrsg.), Weatherman, aaO. (FN 20), S. 196-226, hier: S. 207f.
Dazu ausführlich Ono, You Do Need A Weatherman, in: Jacobs (Hrsg.), Weatherman, aaO. (FN 50), S. 270–274; Sale, SDS, aaO. (FN 5), S. 603-612; Varon, Bringing the War Home, aaO. (FN 6), S. 82-86.
Weatherman verglich dabei die Vereinigten Staaten mit Nazi-Deutschland und Nixons „silent majority“ mit „good Germans“, wogegen ihnen selbst die Rolle von Widerstandskämpfern zukam, die vor allem eine moralische Aufgabe zu erfüllen hatten. Siehe Varon, Bringing the War Home, aaO. (FN 6), S. 86–101.
Collier/ Horowitz, Destructive Generation, aaO. (FN 41), S. 97–100.
Dohrn, Bernadine, New Morning-Changing Weather. Communiqué # 7, abgedruckt in: Dohrn, Bernadine/ Ayers, Bill/Jones, Jeff/Sojourn, Celia, 200 Jahre USA. Resistance, Frankfurt (Main) 1976, S. 106–114, hier: S. 108f.
Ebd., S. 110.
Eine Übersicht über die einzelnen Anschläge findet sich bei FBI, Weather Underground Organization (Weatherman), aaO. (FN 42), S. 176–185 (Pt. 1c).
Neben Weathermen existierten 1970 schätzungsweise zwanzig weitere Gruppierungen, die sich als Guerilla bezeichneten und terroristische Anschlage planten und ausführten, so Sale, Kirkpatrick, SDS, aaO. (FN 5), S. 633f. Dazu gehören die New Years Gang, bei deren Bombenanschlag auf ein Forschungszentrum der Universität in Madison, Wisconsin, ein Student starb. Über Kontakte und Querverbindungen zwischen dem Weather Underground und diesen Gruppen ist nichts bekannt. Siehe Varon, Bringing the War Home, aaO. (FN 6), S. 193.
Die Bekennerschreiben finden sich bei FBI, Weather Underground Organization (Weatherman), aaO. (FN 42), S. 165–175.
Tatsächlich hatte die Bombe eine Toilettenanlage des Pentagon gesprengt. Jacobs, Woher der Wind weht, aaO. (FN 8), S. 115.
Zur Flucht Learys siehe Lee, Martin A./ Shlain, Bruce, Acid Dreams. The Complete Social History of LSD: The CIA, the Sixties, and Beyond, New York 1985, S. 264-267; The New York Times vom 22.08.1974, S. 40. 64 Auszüge aus „Politics in Command“ finden sich bei FBI, Weather Underground Organization (Weatherman), aaO. (FN 42), S. 26-30 (Pt.1a).
Dazu Collier/ Horowitz, Destructive Generation, aaO. (FN 41), S. 113–115.u
Ebd., S. 116; Jacobs, Woher der Wind weht, aaO. (FN 8), S. 143-149.
Der letzte gesuchte Weatherman, Jeffrey Powell, stellte sich im Januar 1994, dazu The Cleveland Plain Dealer vom 08.01.1994, S.10.
Zwei der drei in diesem Fall angeklagten Weathermen, David Gilbert und Judith Clark, erhielten mehrfach lebenslängliche Haftstrafen, siehe The Washington Post vom 21.02.1984, S.1; Kathy Boudin wurde 2003 aus der Haft entlassen; dazu The New York Times vom 18.09.2003, S. B1.
Siehe dazu den Beitrag zur RAF von Alexander Straßner in diesem Band.
Die überhebliche Annahme der Weathermen, als einzige Faktion der Linken die notwendige Handlungsweise erkannt zu haben, brachte ihnen Kritik und Spott ein: In Analogie zur unter Weatherman-Gegnern gängigen Redewendung „You don’t need a rectal thermometer to know who the assholes are“ nannte sich ein alternatives Kollektiv „Fishermen“, entsprechend der Parodie „You don’t need a fishermen to know when something’s fishy“. Siehe Gitlin, The Sixties, aaO. (FN 16), S. 396.
Siehe Collier/ Horowitz, Destructive Generation, aaO. (FN 41), S. 114.
Siehe dazu den abschließenden Beitrag von Alexander Straßner in diesem Band.
Als Reaktion auf den Tod von sechs SLA-Mitgliedern während eines Feuergefechts mit der Polizei bombardierte der Weather Underground 1975 das Büro des kalifornischen Staatsanwalts; siehe FBI, Weather Underground Organization (Weatherman), aaO. (FN 42), S. 184 (Pt. 1c).
Nach mehrjährigen Verhandlungen waren zwei führende Beamte des FBI wegen der Autorisierung illegaler Abhörungen und Einbrüche zu Haftstrafen verurteilt, jedoch von Präsident Reagan begnadigt worden. Dazu The Washington Post vom 15.05.1981, S. 8.
Siehe FN 67.
Dazu Varon, Bringing the War Home, aaO. (FN 6), S. 300.
Siehe dazu den Beitrag von Alexander Straßner in diesem Band.
Zu den Karrieren einiger Weathermen siehe u.a. The New York Times vom 24.08.2003, S. 29.
Northwestern University School of Law, http://www.law.northwestern.edu/faculty/clinic/dohrn/dohrn.html (zuletzt abgerufen am 21.11.2007)
Dazu Varon, Bringing the War Home, aaO. (FN 6), S. 299f.
Vergleiche dazu die Interviews mit ehemaligen Weathermen in Green/Siegel, The Weather Underground, aaO. (FN 2).
Siehe The New York Times vom 11.09.2001, S.E-1; Bill Ayers: Weekend of Heartache: Let Us Honor the Dead, in The New York Times vom 16.09.2001, S.10.
Dabei handelt es sich um Gruppierungen religiöser, nationalistischer und islamisch-fundamentalistischer Ausrichtung sowie um militante Tierschutzgruppen unterschiedlicher Mitgliederstärke und Schlagkraft. Sozialrevolutionäre Gruppen wie die BLA, das May 19th Movement oder die United Freedom Front gelten dagegen als inaktiv. Siehe Memorial Institute for the Prevention of Terrorism (MIPT) Terrorism Knowledge Base, http://www.tkb.org/Country.jsp?countryCd=US (zuletzt abgerufen am 21.11.2007).
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Steiler, I. (2008). Bewaffneter Kampf im Mutterland des Imperialismus: Der Weather Underground. In: Straßner, A. (eds) Sozialrevolutionärer Terrorismus. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91776-4_12
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