Zusammenfassung
Über Coaching ist viel geschrieben worden. Im englischsprachigen Bereich gibt es ca. 80.000 und im deutschsprachigen über 1.000 Bücher mit Coaching im Titel. In den letzten Jahren wurden Fachzeitschriften oder Magazine gegründet, die sich speziell mit Coaching beschäftigen (Beispiele: International Coaching Psychology Review, The Coaching Psychologist oder das deutschsprachige Coaching Magazin). Jedes Jahr steigt die Zahl der Publikationen weiter stark an. Aber wenn wir nach gesichertem Fachwissen und wissenschaftlichen Erklärungen darüber suchen, wie und warum beim Coaching konkrete praktische Ergebnisse erzielt werden, suchen wir in den meisten Veröffentlichungen vergeblich. Die meisten Darstellungen über Coaching beschäftigen sich mit der Coachingpraxis und werben für die von den Autor/innen favorisierten Konzepte. Grundlage sind eigene praktische Erfahrungen und Überlegungen. Manchmal sind sie durchaus theoretisch reflektiert und tiefgründig, oft bleiben sie aber eher oberflächlich und formelhaft, wie der Satz, dass Coaching eine „Hilfe zur Selbsthilfe“ ist. Dieser häufig verwendete Satz ist für viele Klienten eine durchaus eingängige Vermittlungshilfe für ein wichtiges Grundprinzip beim Coaching. Wenn man ihn aber ohne genaue Beschreibung und Erklärung der Wirkung des angedeuteten Prinzips in den Raum stellt (etwa durch den Wirkfaktor der Ressourcenaktivierung, siehe unten), ist dies auch nach praktisch-professionellen Standards keine ausreichende Erklärung.
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Greif, S. (2009). Grundlagentheorien und praktische Beobachtungen zum Coachingprozess. In: Birgmeier, B. (eds) Coachingwissen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91766-5_8
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