Der Titel dieses Beitrags bezieht sich auf das Gedicht ‚Urians Reise um die Welt‘ von Matthias Claudius, in dem die ersten vier Zeilen lauten: „Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen, drum nähm ich meinen Stock und Hut und tät das Reisen wählen.“ Die Reise wird hier mit einer Fülle von Erlebnissen verknüpft, über die bei der Heimkehr berichtet werden kann. Im etymologischen Sinne spricht man von einer erfahrenen oder bewanderten Person, wenn diese viel gereist und so zu Weisheit und Erkenntnis gelangt ist. Leed beschreibt das Reisen als „paradigmatische Erfahrung an sich“ und als „Inbegriff eines unmittelbaren und echten Erlebnisses, das die betreffende Person zutiefst verändert“ (1993, 19). Am Beispiel von Gilgamesch macht er die Funktion der Mobilität als eine immer auf „Veränderungen gerichtete Kraft“ (ebd., 18) deutlich, welche sich durch das Verlassen des vertrauten Territoriums (vgl. Schrutka- Rechtenstamm 1997, 125f) und der Berührung mit Unbekanntem entwickelt. Die Reise impliziert die Begegnung mit der Fremde und damit verknüpft auch eine Begegnung mit sich selbst, wenn es sich bei Fremdheit um einen Beziehungsmodus, um einen Unterscheidungsakt und um das Ergebnis eines Ordnungssystems handelt (vgl. Schäffter 1991, 12ff).
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Literatur
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Peperhove, B. (2009). Wenn Kinder auf Reisen gehen – eine qualitative Studie mit Grundschulkindern. In: Röhner, C., Henrichwark, C., Hopf, M. (eds) Europäisierung der Bildung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91721-4_9
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