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Zusammenfassung

Die Massenmedien decken keine Skandale auf. Sie charakterisieren Missstände als empörend – und machen sie dadurch zu einem Skandal. Skandale sind keine vorgegebenen Geschehnisse, die man wie einen Topf mit angebrannter Milch nur aufdecken müsste, um das Malheur zu erkennen. Zum Skandal wird ein Missstand erst durch die Perspektive, aus der man ihn betrachtet. Der sachliche Kern vieler Skandale ist deshalb schon lange bekannt, bevor er als Skandal erscheint. Ein Beispiel hierfür ist der Skandal um einen Kommentar von Werner Höfer zur Hinrichtung des Pianisten Karlrobert Kreiten im Dritten Reich. Der Beitrag war mehr als 25 Jahre bekannt, bevor er 1987 zum Skandal wurde. Ein weiteres Beispiel ist der Reaktorunfall bei Windscale/Sellafield im Jahr 1957, der erst über zwanzig Jahre später, nach dem Reaktorunfall bei Tschernobyl, der breiten Öffentlichkeit als Skandal präsentiert wurde.

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Literatur

  • Zuerst veröffentlicht unter dem Titel „Am Pranger. Der Fall Späth und der Fall Stolpe“ in: Wolfgang Donsbach et al.: Beziehungsspiele – Medien und Politik in der öffentlichen Diskussion. Gütersloh 1993, S. 159–220 – in Zusammenarbeit mit Peter Eps, Frank Esser, Dietmar Gattwinkel.

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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH

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Kepplinger, H.M. (2009). Politiker am Pranger. In: Publizistische Konflikte und Skandale. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91720-7_6

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91720-7_6

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-16900-2

  • Online ISBN: 978-3-531-91720-7

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