Zusammenfassung
In diesem Beitrag soll eine erste empirische Untersuchung zur Wirksamkeit von Introvision bei Tinnitusbetroffenen dargestellt werden. Tinnitusbetroffene stehen oft unter einem starken Leidensdruck als Folge der Dauerbelastung durch ein subjektiv gehörtes Geräusch. Ziel der Introvision als einer Methode der mentalen Selbstregulation (Wagner, 2007) ist es, mehr Gelassenheit zu erreichen, damit einhergehend die psychische Belastung durch den Tinnitus zu verringern und zugleich die Wahrnehmungsfähigkeit und die Hörfähigkeit zu verbessern. Bereits 1999 (Pilgramm et al.) wurde im deutschsprachigen Raum festgestellt, dass 18,7 Millionen Menschen Ohrgeräusche haben oder schon mal hatten. Auch gaben zu dem Zeitpunkt 53% der Befragten an, auf dem betroffenen Ohr in ihrer Hörfähigkeit beeinträchtigt zu sein (Haerkötter, 2001). In Deutschland wurde 2006 in einer neuen Erhebung gezeigt, dass rund ein Viertel der über 10 Jahre alten Befragten schon einmal unter Ohrgeräuschen litt oder zu dem Zeitpunkt Ohrgeräusche hatte (Robert- Koch Institut, 2006). Der Gesundheitsbericht des Bundes (2006) geht davon aus, dass die Zahl der Betroffenen steigen wird, insbesondere, da die Prävalenz des Tinnitus mit steigendem Alter deutlich zunehme und die Anzahl der Älteren wachse.
Dieser Beitrag ist ein gekürzter Wiederabdruck des gleichnamigen Artikels aus der Zeitschrift für Gruppendynamik und Organisationsberatung, 2008, 2, Seite 212 – 224.
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Buth, B. (2009). Die Anwendung von Introvision zur Verringerung der Belastung durch Tinnitus und Verbesserung der Hörfähigkeit. In: Iwers-Stelljes, T. (eds) Prävention – Intervention – Konfliktlösung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91702-3_12
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