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Zusammenfassung

Seit dem Ende des Ost-West-Konfliktes ist die Zahl der bewaffneten Konflikte um 40 Prozent zurückgegangen. Die einzige Form der Gewalt, deren konkrete Manifestation zugenommen hat, ist der internationale Terrorismus, dem aber – im Vergleich zu Kriegen – viel weniger Menschen zum Opfer fallen. Nach der Studie „Menschliche Sicherheit“, die unter der Leitung des Konfliktforschers Andrew Mack von der University of British Columbia erstellt wurde, hat seit dem Fall der Berliner Mauer die Zahl der Konflikte weltweit abgenommen. Auch könne belegt werden, dass frühere Kriege, die oft mit konventionellen Armeen geführt wurden, im Durchschnitt weit mehr Todesopfer gefordert haben als Auseinandersetzungen der Gegenwart, die meist als low intensity conflicts bezeichnet werden. Auch Völkermorde und ähnliche Gewaltexzesse haben laut Studie nach 1992 abgenommen – trotz des Genozids in Ruanda und trotz der Gräuel auf dem Balkan. Als Gründe für diese Trends nennen die Forscher drei Faktoren: Erstens gingen mit dem Ende der Ost-West-Konfrontation zahlreiche sogenannte Stellvertreterkriege in der Dritten Welt zu Ende. Zweitens sei die Epoche der kolonialen Herrschaft überwunden worden. Ein großer Teil der Kriegsopfer von den 1950er bis 1980er Jahren ist demnach kolonialen Konflikten zuzurechnen. Schließlich verweist der Report auch auf eine Steigerung internationaler Aktionen zur Konfliktverhinderung, die zur Entwicklung beigetragen haben. Die wenigen neueren Hightechkriege – im Kosovo 1999 oder in Afghanistan 2001 – seien durch militärische Überlegenheit schnell beendet worden und hätten deshalb weniger Opfer auf dem Schlachtfeld gekostet als früher. Allein der Irakkrieg ab 2003 wird von den Autoren der Studie als Ausnahme gesehen. Der Irak sei zwar schnell besetzt worden, doch der anhaltende Aufstand saddamtreuer subversiver und terroristischer Kräfte ebenso wie die bürgerkriegsartigen Auseinandersetzungen zwischen Sunniten und Schiiten hätten bereits Zehntausende Menschenleben gefordert (vgl. Human Security Centre 2005, insbes. Kap. V), ohne dass für die US-geführten Koalitionsstreitkräfte eine akzeptable Exit-Option erkennbar wäre.

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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH

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Ahlbrecht, K., Bendiek, A., Meyers, R., Wagner, S. (2009). Einführung. In: Konfliktregelung und Friedenssicherung im internationalen System. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91669-9_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91669-9_1

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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