Seit der deutschen Wiedervereinigung sind mehr als 15 Jahre vergangen und mittlerweile existieren zahlreiche Analysen regionaler Charakteristika der politischen Einstellungen und des politischen Verhaltens der Bürger in Ost und West (vgl. z. B. Gluchowski/Zelle 1993; van Deth et al. 2000; Falter et al. 2000; Gabriel et al. 2005; Falter et al. 2006; Rattinger et al. 2007). Im Fokus der wissenschaftlichen, aber auch der politischen und medialen Auseinandersetzung steht dabei meist das Wahlverhalten in Ostund Westdeutschland (vgl. Juhász 2000; Arzheimer/Falter 1998, 2002, 2005; Arzheimer/Schoen 2007). So wird untersucht, ob sich nach strukturellen Angleichungen zwischen Ost- und Westdeutschland, etwa im Bereich der Lebensverhältnisse, auch die politischen Einstellungen und Verhaltensweisen der Bürger anpassen. Gerade wenn bei Land- oder Bundestagswahlen regionale Besonderheiten auftreten, wird das Wahlverhalten in beiden Regionen besonders kritisch beobachtet und analysiert. Zu diesen Besonderheiten gehörten z.B. die Wahlsiege rechtsextremer Parteien bei Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg oder Sachsen-Anhalt, aber auch die Herausbildung zweier unterschiedlicher Parteiensysteme.
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Literatur
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Kaspar, H., Falter, J.W. (2009). Angenähert oder ausdifferenziert? Das Wahlverhalten in Ost- und Westdeutschland bei der Bundestagswahl 2005. In: Gabriel, O.W., Weßels, B., Falter, J.W. (eds) Wahlen und Wähler. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91666-8_8
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