Zum dritten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik kam es am 18. September 2005 zu vorgezogenen Neuwahlen: Nach einer gescheiterten Vertrauensabstimmung im Parlament, die verfassungsrechtlich ähnlich umstritten war wie jene im Jahr 1982 von Helmut Kohl. Der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder leitete diesen Vorgang ein, nachdem sich für die SPD die Reihe der verlorenen Landtagswahlen auch in Nordrhein-Westfalen im Mai 2005 mit herben Einbußen fortgesetzt hatte. In den Umfragen setzte sich daraufhin bundesweit der Abwärtstrend der SPD zunächst fort, während die Union in der politischen Stimmung ihr hohes Niveau halten konnte. Ab Mitte Juli und mit anziehendem Wahlkampf büßte die Union dann kontinuierlich an Zustimmung ein und zeitgleich holte die SPD auf. Thematisch hat zu dieser Entwicklung die Positionierung der CDU/CSU bei den Themen Wirtschaft und Steuern, die der SPD im Hinblick auf soziale Defizite Angriffsfläche bot, und personell das im Vergleich zum amtierenden Bundeskanzler als weniger überzeugend wahrgenommene Auftreten der CDU/CSU-Kanzlerkandidatin Angela Merkel beigetragen.
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Literatur
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Forschungsgruppe Wahlen e.V.. (2009). Sowohl-als-auch: Die Bundestagswahl vom 18. September 2005. In: Gabriel, O.W., Weßels, B., Falter, J.W. (eds) Wahlen und Wähler. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91666-8_2
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