Das Michigan-Modell, benannt nach der Universität, aus dem die Wissenschaftler kamen, die das Modell bereits in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelten (vgl. Campbell/Gurin/Miller 1954, Campbell et al. 1960), ist in der empirischen Wahlforschung der dominante Ansatz zur Erklärung und Prognose des Wahlverhaltens. In der gängigen aber verkürzten Darstellung dieses Ansatzes (vgl. Falter/Schoen 2005). Nach diesem Ansatz lässt sich die Wahlentscheidung für einen Kandidaten oder eine Partei auf drei zentrale Prädiktoren zurückführen, die Parteibindung oder Parteiidentifikation, die Sicht auf politische Sachthemen (Issues) und die Beurteilung der zur Wahl stehenden Personen (Kandidatenbewertung).
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Literatur
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Kühnel, S., Mays, A. (2009). Das Michigan-Modell des Wahlverhaltens und die subjektive Sicht der Wähler. Zur Korrespondenz der Effekte von Parteineigung, Kandidatenbewertungen und Urteilen zu politischen Sachthemen mit der subjektiven Begründung von Wahlentscheidungen. In: Kühnel, S., Niedermayer, O., Westle, B. (eds) Wähler in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91661-3_10
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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