Der langjährige Anspruch der Industriesoziologie, mit der Erforschung von Arbeit immer auch zeitdiagnostische Gesellschaftsanalyse betreiben zu wollen, ist ein sehr ambitionierter. Dem Anspruch geht die Grundannahme voraus, dass die politische und ökonomische Verfasstheit der Erwerbsarbeit strukturelle Folgen zeitigt, die über den Erwerbsarbeitsbereich hinausreichen (vgl. Pongratz 2005). Diese Prämisse sollte die industriesoziologische Forschung der Gegenwart im Rahmen ihrer Positionsbestimmung erneut auf Gültigkeit und Reichweite hin überprüfen. Die quasi-metaanalytische kritische Betrachtung industriesoziologischer Studien im Hinblick auf die Erhebung von Arbeitseinstellungen und von Arbeitshandeln zeigt, wie schwer sich der Anspruch zeitdiagnostischer Gesellschaftsanalyse in der Forschungspraxis realisieren lässt. Der explizit subjektorientierte Zweig der Disziplin beabsichtigt darüber hinaus, zwischen Mikro-, Meso- und Makroebene theoretische wie empirische Vermittlungskonzepte bereitzustellen und das Subjekt auf keiner der drei Analyseebenen aus dem Blick zu verlieren (vgl. Bolte 1993), was konzeptionell m. E. äußerst begrüßenswert ist, aber faktisch mit den bestehenden Forschungsansätzen nur selten gelingt.
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH
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Langfeldt, B. (2009). Schlussbetrachtung. In: Subjektorientierung in der Arbeits- und Industriesoziologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91654-5_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91654-5_7
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8350-7006-6
Online ISBN: 978-3-531-91654-5
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