Das britische Regierungssystem gehört zu den „Klassikern“ der vergleichenden Regierungslehre. Es stand und steht für Common Sense und Konvention (keine geschriebene Verfassung), Konkurrenzdemokratie, Parlamentarismus („Mother of Parliaments“), Zweiparteiensystem und konstitutionelle Monarchie. Dieses „Westminster-Modell“ demokratischen Regierens stellt mit seiner Anpassungsfähigkeit mindestens seit den Tagen der Glorreichen Revolution Ende des 17. Jahrhunderts, oder gar schon, wie seine Bewunderer1 meinen, seit den Tagen Wilhelm des Eroberers, also seit fast tausend Jahren, die perfekte Symbiose her von Tradition und den Anforderungen historischer Veränderungsprozesse an den Inselstaat. Diese politisch kulturelle Gebundenheit des Westminster-Modells machte es unwahrscheinlich, dass ein anderes Land das britische politische System erfolgreich eins zu eins kopieren würde. Die entsprechenden, nicht immer freiwilligen Versuche in den ehemaligen britischen Kolonien bewiesen auch in der Praxis die Unmöglichkeit eines solchen Vorhabens.
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Sturm, R. (2009). Einleitung. In: Politik in Großbritannien. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91652-1_1
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